Deshalb will Eveline Widmer-Schlumpfs Sohn in den Nationalrat
Die Operation Libero unterstützt Kandidaten, die auf ihrer Linie politisieren. Nun hat sie den Sohn von alt Bundesrätin Widmer-Schlumpf auf den Schild gehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Operation Libero unterstützt 41 Nationalrats-Kandidatinnen- und Kandidaten.
- Unter ihnen befindet sich auch der Bündner BDP-Vertreter Ursin Widmer (29).
- Er ist der Sohn von alt Bundesrätin Widmer-Schlumpf und Enkel von alt Bundesrat Schlumpf.
Wandelwahl. So nennt die Operation Libero ihre Kampagne zu den Nationalratswahlen. In den nächsten Tagen tourt sie durch die Kantone und stellt 41 Kandidaten vor, die ihr Weltbild ins Bundeshaus bringen sollen.
Den Auftakt machten im Kanton Graubünden gestern Vera Stifler (FDP) und Ursin Widmer (BDP). Letzterer ist nicht nur Gemeinderat von Felsberg und Grossrat, sondern auch der Sohn von alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Enkel von alt Bundesrat Leon Schlumpf.
Nun will der 29-jährige schon in jungen Jahren den Schritt ins Bundeshaus versuchen. «Ich kandidiere für den Nationalrat, weil die Jungen eine starke Stimme brauchen», so Widmer. Und er wolle aufzeigen, «dass Politik auch wirklich Spass machen kann.»
«Politik war immer ein Riesen-Thema»
Politisiert wurde Widmer schon früh. Natürlich habe das mit seiner Familie zu tun. «Politik war bei uns immer ein Riesen-Thema», erinnert er sich. Dennoch sei er während der Bundesratszeit seiner Mutter primär mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, lacht er.
«Auf die Schnelle kann ich nicht sagen, wie ich mich politisch von ihr unterscheide», sagt Widmer. Dennoch: Sieht er sich dereinst selbst auch im Bundesrat? «Ich möchte auch weiterhin politisch aktiv bleiben im Kanton Graubünden. Was danach noch kommt, ist eigentlich nicht planbar», so Widmer vielsagend.
(Noch) geringe Wahlchancen für Ursin Widmer
Bis es vielleicht dereinst so weit ist, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Im Winter hatte er die Junge BDP des Kantons zum Leben erweckt. Deshalb kandidiert er auch auf der Liste der Jungpartei und macht sich wenig Hoffnungen auf eine Wahl.
Er hoffe aber, einige Stimmen zu holen, um den Sitz der Mutterpartei von Duri Campell ins Trockene zu bringen. So oder so: «Wichtig ist, dass man sich für seine Überzeugungen einsetzt. Egal ob in Vereinen oder in der Politik.»