Deshalb will Eveline Widmer-Schlumpfs Sohn in den Nationalrat

Christof Vuille
Christof Vuille

Thusis,

Die Operation Libero unterstützt Kandidaten, die auf ihrer Linie politisieren. Nun hat sie den Sohn von alt Bundesrätin Widmer-Schlumpf auf den Schild gehoben.

Ursin Widmer Operation Libero
Ursin Widmer möchte für die BDP ins Bundeshaus – unterstützt wird er von der Operation Libero. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Operation Libero unterstützt 41 Nationalrats-Kandidatinnen- und Kandidaten.
  • Unter ihnen befindet sich auch der Bündner BDP-Vertreter Ursin Widmer (29).
  • Er ist der Sohn von alt Bundesrätin Widmer-Schlumpf und Enkel von alt Bundesrat Schlumpf.

Wandelwahl. So nennt die Operation Libero ihre Kampagne zu den Nationalratswahlen. In den nächsten Tagen tourt sie durch die Kantone und stellt 41 Kandidaten vor, die ihr Weltbild ins Bundeshaus bringen sollen.

BDP Wahlen Ursin Widmer
Ursin Widmer (BDP) und Vera Stifler (FDP) beim Wahlkampf-Anlass der Operation Libero. Widmer zu Nau: «Wir sollten wieder damit beginnen, uns gegenseitig zuzuhören, gemeinsam zu gestalten, miteinander Ziele und Lösungen auszuarbeiten und Eigeninteressen in den Hintergrund zu stellen zu Gunsten eines guten Kompromisses.» - zvg

Den Auftakt machten im Kanton Graubünden gestern Vera Stifler (FDP) und Ursin Widmer (BDP). Letzterer ist nicht nur Gemeinderat von Felsberg und Grossrat, sondern auch der Sohn von alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Enkel von alt Bundesrat Leon Schlumpf.

Eveline Widmer-Schlumpf Ursin
Ursin Widmer (M.) feierte 2007 die Wahl seiner Mutter in den Bundesrat. - Keystone

Nun will der 29-jährige schon in jungen Jahren den Schritt ins Bundeshaus versuchen. «Ich kandidiere für den Nationalrat, weil die Jungen eine starke Stimme brauchen», so Widmer. Und er wolle aufzeigen, «dass Politik auch wirklich Spass machen kann.»

«Politik war immer ein Riesen-Thema»

Politisiert wurde Widmer schon früh. Natürlich habe das mit seiner Familie zu tun. «Politik war bei uns immer ein Riesen-Thema», erinnert er sich. Dennoch sei er während der Bundesratszeit seiner Mutter primär mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, lacht er.

Eveline Widmer-Schlumpf 1979
1979 gratuliert die spätere Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (l.) ihrem Vater Leon Schlumpf zu dessen Wahl in die Landesregierung. - Keystone

«Auf die Schnelle kann ich nicht sagen, wie ich mich politisch von ihr unterscheide», sagt Widmer. Dennoch: Sieht er sich dereinst selbst auch im Bundesrat? «Ich möchte auch weiterhin politisch aktiv bleiben im Kanton Graubünden. Was danach noch kommt, ist eigentlich nicht planbar», so Widmer vielsagend.

(Noch) geringe Wahlchancen für Ursin Widmer

Bis es vielleicht dereinst so weit ist, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Im Winter hatte er die Junge BDP des Kantons zum Leben erweckt. Deshalb kandidiert er auch auf der Liste der Jungpartei und macht sich wenig Hoffnungen auf eine Wahl.

Eveline Widmer-Schlumpf Felsberg
Bundesrat Leon Schlumpf zusammen mit seiner Frau Trudy und den Töchtern Margot und rechts Eveline Schlumpf, aufgenommen in ihrem Zuhause in Felsberg im Jahr 1980. - Keystone

Er hoffe aber, einige Stimmen zu holen, um den Sitz der Mutterpartei von Duri Campell ins Trockene zu bringen. So oder so: «Wichtig ist, dass man sich für seine Überzeugungen einsetzt. Egal ob in Vereinen oder in der Politik.»

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Die Operation Libero bei der Lancierung ihres Wahlkampfes. Zu den Wahlen 2019 lanciert sie ein überparteiliches Projekt. - Nau

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