Eva Herzog: Ständerätin kandidiert für den Bundesrat
Die Basler Ständerätin Eva Herzog will zurück in eine Exekutive – in den Bundesrat. Die SP-Politikerin war zuvor 15 Jahre lang Finanzdirektorin ihres Kantons.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SP sucht nach Kandidatinnen für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga.
- Nun hat die Basler Ständerätin Eva Herzog ihre Kandidatur angekündigt.
Eva Herzog tritt für die Wahlen um den SP-Sitz im Bundesrat an. Nach 15 Jahren im Regierungsrat als Finanzdirektorin und drei Jahren als Ständerätin will die Baslerin somit zurück in eine Exekutive. Am Donnerstag gab sie vor den Medien bekannt, dass sie aus voller Überzeugung kandidiere.
Die 60-Jährige ist ursprünglich Historikerin, hat aber als Kulturveranstalterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Basel gearbeitet. Seit den frühen 2000er-Jahren ist sie politisch aktiv. Schon 2010 kandidierte Herzog erfolglos für den Bundesrat: Die SP-Fraktion nominierte Jacqueline Fehr und Simonetta Sommaruga.
Als zweite Kandidatin nach Evi Allemann – Daniel Jositsch kandidiert auf eigene Faust – hätte Herzog gute Chancen bei der Fraktion. Sie muss nun der Partei und der Basis Rede und Antwort stehen: In zweieinhalb Wochen stimmt die Fraktion über das Ticket ab.
Eva Herzog will im Bundesrat die grossen Geschäfte anpacken
Eva Herzog will die grossen und schwierigen Geschäfte der Schweiz anpacken. Nach der kaum ausgestandenen Coronakrise sei die Schweiz nun mit einem Krieg in Europa konfrontiert. Das sei in erster Linie für die Menschen in der Ukraine schrecklich. Die Folgen für die Schweiz unter anderem mit dem möglichen Energiemangel und der Inflation seien jedoch auch schwerwiegend.
Die Inflation treffe gerade Menschen mit tieferem Einkommen. Die gemeinsame Verteidigung demokratischer Werte habe in Europa ein neues Gewicht erhalten. Auch der Umgang mit der Klimaerwärmung sei zentral.
Vorsteherin des Verteidigungsdepartements zu werden – als erstes SP-Mitglied – wäre für Eva Herzog möglich. Es sei ein «hochaktuelles Departement», in welchem spannende Fragen diskutiert würden: Neutralität, Waffenexporte oder auch Beziehungen zur Nato. «Ob man da eine Sozialdemokratin reinlassen würde, da wäre ich gespannt», sagte Herzog mit einem Lächeln.
Eva Herzog gilt auch für Bürgerliche als wählbare Option. Während der Abstimmung um die Unternehmenssteuerreform III vor fünf Jahren stellte sie sich gegen ihre Partei zugunsten der Vorlage.
Als Vizepräsidentin der kantonalen Konferenz der Finanzdirektoren trat sie mit Finanzminister Ueli Maurer auf. Das sorgte damals für böses Blut in der Partei, insbesondere mit dem damaligen SP-Präsidenten Christian Levrat.