Evi Allemann

Evi Allemann kandidiert für Bersets Bundesratssitz

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Bern,

Mit der Berner Regierungsrätin und ehemaligen Nationalrätin Evi Allemann bringt sich die erste Frau in Stellung, um die Nachfolge von Alain Berset anzutreten.

evi allemann
Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (SP) will die Berset-Nachfolge antreten. (Archivbild) - sda - Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE

Das Wichtigste in Kürze

  • Evi Allemann kandidiert für den Sitz von Alain Berset im Bundesrat.
  • Die 45-Jährige versucht damit zum zweiten Mal einen Platz im Bundesrat zu erhalten.

Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann hat ihren Hut für den Posten von Alain Berset in den Ring geworfen. Die 45-Jährige hat ihr Interesse am höchsten Amt im Land in der Rooftop-Bar des Volkshauses in der Berner Altstadt bekundet.

Um ihren Sitz im Bundesrat zu halten, haben auch fünf Männer der SP ihr Interesse am Amt bekundet.

Evi Allemann Alain Berset
Evi Allemann (rechts) im Gespräch mit Eva Herzog (Bildmitte) und Elisabeth Baume-Schneider (links). Jetzt will Allemann die Nachfolge von Alain Berset antreten. (Archivbild) - keystone

Die gegenwärtige Direktorin für Inneres und Justiz des Kantons Bern versucht damit zum zweiten Mal den Sprung in die Landesregierung: Bereits letztes Jahr hatte sich Allemann um die Nachfolge von Simonetta Sommaruga beworben. Im Rahmen des internen Kandidatenrouletts unterlag die Bernerin damals jedoch ihren Parteikolleginnen Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider.

Schon kurz nach Bekanntgabe des Rücktritts von Alain Berset stand für Allemann trotzdem fest: Als Bundesrätin Verantwortung zu übernehmen, reize sie noch immer. «Ich bin bereit! Ich stehe mitten im Leben, bin voller Energie und Gestaltungswillen und bin leidenschaftliche Politikerin. Ja, ich regiere gerne», erklärt Allemann in Bern.

Berset-Nachfolge: Evi Allemann will Verantwortung übernehmen

Die Nomination durch die Fraktion Ende November wird von entscheidender Bedeutung sein. Hier hat die Bernerin gute Karten: Die SP plant nämlich, jeden Platz auf dem Wahlzettel separat zu vergeben.

Mitte September hatten die SP-Frauen angekündigt, dass sie eine allfällige Frauenkandidatur vollumfänglich unterstützen würden. Da Allemann voraussichtlich gegen fünf Männer kandidiert, wird sie hier wenigstens auf die Unterstützung eines Teiles der Frauenmehrheit zählen können.

Da derzeit bereits drei Frauen im Bundesrat sitzen, dürfte sich diese Schützenhilfe jedoch auf die Nomination durch die SP-Fraktion beschränken.

Die Bernerin hat aber gewisse Stärken, die für ihre Kandidatur sprechen: Trotz ihres jungen Alters kann Evi Allemann auf eine 15-jährige Amtszeit als Nationalrätin zurückblicken. Überdies amtete sie als Präsidentin des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) und kann fünf Jahre Regierungserfahrung vorweisen.

Ihr geografischer Hintergrund könnte der Juristin hingegen zum Verhängnis werden. Mit Albert Rösti sitzt nämlich bereits ein Berner in der Landesregierung. Ferner ist Allemann als ehemalige Parlamentarierin in der Bundeshauptstadt schlechter vernetzt als amtierende Parlamentsmitglieder.

Wahl am 13. Dezember

Schliesslich dürften baldigst weitere Kandidierende ihr Interesse am Regierungsamt verkünden – beispielsweise SP-Co-Präsident Cédric Wermuth oder Nationalrätin Tamara Funiciello. Wer am 13. Dezember das Rennen um die Nachfolge von Alain Berset machen wird, ist also noch immer völlig offen.

Wer soll die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat antreten?

Neben Evi Allemann haben der Stadtbasler Regierungspräsident Beat Jans und der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch bereits offiziell Interesse am Bundesratssitz. Gleiches gilt für die Nationalräte Roger Nordmann (Waadt), Jon Pult (Graubünden) und Matthias Aebischer (Bern).

Kommentare

User #2221 (nicht angemeldet)

Tja, war dann zum Glück nichts.

User #3055 (nicht angemeldet)

Der Bundesrat braucht Mitglieder, die endlich an Lösungen arbeiten. Seit Jahren stösst der amtierende linke BR Flügel die Herausforderungen vor sich her anstatt sie zu lösen. Wir brauchen keine zusätzlichen Ideologen:Innen und Schönschwätzer:Innen. Wir brauchen BR, die Probleme angehen und die Sorgen u d Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen auch wenn es für die damit nicht immer bequem ist.

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