EVP Schweiz sagt Ja zu Gesundheitsreform, Nein zu Mietrecht

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Wil,

Die EVP Schweiz hat bei ihrer Delegiertenversammlung in Wil SG die Ja-Parole zur einheitlichen Finanzierung von Gesundheitsleistungen (Efas) beschlossen.

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Die EVP Schweiz hat an ihrer Delegiertenversammlung wichtige Entscheidungen getroffen. - Keystone

Die EVP Schweiz hat am Samstag an ihrer Delegiertenversammlung in Wil SG die Ja-Parole zu einer einheitlichen Finanzierung von Leistungen im Gesundheitswesen (Efas) gefasst. Stimmfreigabe beschlossen die Delegierten zur Änderung der Eigenbedarfs-Kündigung.

Den Bundesbeschluss über den Ausbauschritt der Nationalstrassen hatten die Delegierten der EVP Schweiz bereits im Juni mit klarer Mehrheit abgelehnt.

Mit 60 Ja- zu 6 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen sprachen sich die Delegierten für die Efas-Vorlage aus, wie die Partei am Samstag weiter mitteilte. Die Reform sei nötig, um finanzielle Fehlanreize zu beseitigen, was sowohl eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten als auch grosse Kosteneinsparungen für Prämienzahlende und Kantone ermögliche.

Diskussionen um Änderungen des Mietrechts

Diskutiert wurden auch die Änderungen des Mietrechts über die im November abgestimmt wird. Die EVP anerkenne die Interessen der Eigentümerschaft an der eigenen Nutzung einer neu erworbenen Immobilie, hiess es. Gleichzeitig könnte die vorgeschlagene Regelung betreffend Eigenbedarfs-Kündigung die Rechte der Mietenden einschränken und womöglich zu mehr Kündigungen führen.

Eine knappe Mehrheit der Delegierten stimmte der Vorlage zu. Anschliessend wurde der Antrag auf Stimmfreigabe zur Änderung des Mietrechts betreffend Kündigung wegen Eigenbedarfs deutlich angenommen.

Die Delegierten beschlossen zudem mit 10 Ja- zu 55 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen die Nein-Parole zur Änderung des Mietrechts betreffend Untermiete. Es handle sich um einen zu starken Eingriff in die Rechte der Mietenden, wurde argumentiert.

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Kommentare

User #5198 (nicht angemeldet)

EFAS bringt keine echte Steuerungsmechanismen, die erlauben würden kostengünstigere ambulanten Behandlungen tatsächlich zu fördern, sondern verschiebt einfach Kosten von den Kantonen zu den Prämienzahlenden. Bei einem Ja zu EFAS steigt der Anteil von Prämiengeldern an den Pflegekosten ausgerechnet beim am stärksten wachsenden Bereich des Gesundheitswesens. Wir werden älter und dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir irgendwann in unserem Leben in irgendeiner Form auf Pflege angewiesen sind. In den kommenden 15 Jahren wird die Anzahl der über 65jährigen in der Schweiz um 52 Prozent zunehmen, die Anzahl der über 80jährigen wird um 88 Prozent steigen. Weil bei EFAS ein grösserer Anteil der Pflegekosten über die unsozialen Kopfprämien statt über Steuereinnahmen finanziert wird, werden die Prämien noch mehr explodieren als ohne EFAS. Um diese weitere Prämienexplosion einzudämmen, werden die Krankenkasse auf die Tarife noch mehr Druck machen als heute schon. Vergangenheit und Gegenwart zeigen: Dumping-Tarife gehen auf Kosten der pflegerischen Qualität und der Arbeitsbedingungen der Pflegenden. Durch die Abschaffung der bestehenden Finanzierungsmechanismen und die Verringerung des Engagements der Kantone wird der bereits bestehende Kosten- und Personaldruck noch verstärkt. Es werden noch mehr Pflegende aussteigen und die Versorgungskrise sich weiter verschärfen. Realistische Schätzungen gehen von bis zu 8 Prozent zusätzlichem Prämienanstieg aus.

User #5121 (nicht angemeldet)

So wichtig ist das nun auch wieder nicht, in Wil hat es sowieso nur wenige mit Stimm und Wahlrecht.

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