Ex-Berset-Sprecher Peter Lauener geht gegen Sonderermittler vor
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Berset-Sprecher Peter Lauener hat gegen einen Sonderermittler Strafanzeige eingereicht.
- Es handle sich mutmasslich um Amtsmissbrauch und unrechtmässiger Untersuchungshaft.
- Die Bundesanwaltschaft wird die Strafanzeige prüfen müssen.
Die Affäre rund um den ehemaligen Kommunikationschef von Bundesrat Alain Berset, Peter Lauener, geht in die nächste Runde. Das Drama ist filmreif: Der ausserordentliche Staatsanwalt, Peter Marti, hatte im Mai Lauener in Untersuchungshaft gesteckt.
Lauener hat nun eine Strafanzeige gegen Marti eingereicht, wegen Amtsmissbrauch und «allenfalls anderer Delikte», schreiben die «Tamedia»-Zeitungen. Der Vorwurf laute auf unrechtmässige U-Haft und eventuell sogar Freiheitsberaubung. Die Bundesanwaltschaft bestätigt, eine Anzeige sei eingereicht worden.
Hat Peter Marti unrechtsmässig gehandelt?
Die Strafanzeige müsse von der Bundesanwaltschaft geprüft werden, heisst es. Für die beiden Peter gilt jedoch die Unschuldsvermutung.
Laut Fachpersonen könnte Lauener mit seiner Anzeige recht haben. Peter Marti wäre gemäss ihnen für die Strafverfahren, die er gegen Lauener führt, nicht zuständig. Eigentlich dürften Sonderermittler wie Marti nur bei Verfahren gegen Angestellte der Bundesanwaltschaft eingesetzt werden.
Der ehemalige Sprecher von Berset stand im Verdacht, die Crypto-Affäre geleakt zu haben. Deswegen ermittelte der Sonderstaatsanwalt. Kurz darauf aber untersuchte Marti auch die Leaks von bundesrätlichen Corona-Plänen.
Haben Sie die Crypto-Affäre verfolgt?
Gemäss «Tamedia» hat der Jurist von den Medien erfahren, dass er angezeigt wurde. Peter Lauener hat sich öffentlich nicht geäussert.