FDP Ständerat Philipp Müller tritt zurück

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Aarau,

Der Aargauer Ständerat und ehemalige Präsident der FDP tritt 2019 nicht zur Wiederwahl an. Damit werden beide Aargauer Sitze neu besetzt.

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Der ehemalige FDP-Ständerat Philipp Müller auf seinem offiziellen Parlamentsfoto (Archivbild) - parlament.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • FDP-Ständerat Philipp Müller tritt 2019 nicht zur Wiederwahl an.
  • Damit werden im Aargau gleich beide Ständeratssitze frei.
  • Er blickt auf eine lange Karriere zurück und war 4 Jahre lang Präsident der FDP Schweiz.

Ständerat Philipp Müller hat Leitung seiner Kantonalpartei am Dienstag informiert, dass er bei den Ständeratswahlen 2019 nicht zur Wiederwahl antrete. Damit endet die lange politische Karriere des Gipsers, Unternehmers und Autorennfahrers.

Mit 66 Jahren

Müllers politische Karriere startete 1997 als Grossrat, 2003 schaffte er den Sprung in den Nationalrat und 2015 wurde er in den Ständerat gewählt. Von 2012 bis 2016 war er Präsident der FDP Schweiz und führte die Partei auf die Gewinnerstrasse zurück.

Amtsmüde sei Müller nicht, teilt seine Partei mit. Bis Ende der Legislatur wolle er wichtige Geschäfte weiterhin prägen, so insbesondere das Dossier Europa, bei dem er zu den politischen Schwergewichten in der Schweiz gehöre. Danach freue er sich auf mehr Zeit für seine Familie und seine weiteren Tätigkeiten.

Im Frühling 2016 übergab Philipp Müller die Führung der FDP an Petra Gössi.
Im Frühling 2016 übergab Philipp Müller die Führung der FDP an Petra Gössi. - Keystone

Beide Aargauer Ständeratssitze frei

Die Partei dankte Müller für seinen langjährigen Einsatz für den Aargau und die FDP. «Seine immense Erfahrung und seine Art zu politisieren hinterlassen im Aargau und in der Schweiz bedeutende Spuren», so Parteipräsident Lukas Pfisterer. Müller habe als Parteipräsident der FDP Schweiz ein neues Gesicht gegeben.

Weil auch die SP-Politikerin Pascale Bruderer bei den nächsten Wahlen nicht mehr antritt, steht bei beiden Aargauer Ständeratssitzen kein Bisheriger mehr zur Wahl.

Bunte Figur

Müller galt selbst als Parteipräsident als politisches Enfant terrible, der gerne provozierte und oft kein Blatt vor den Mund nahm. Eins seiner Kerngebiete war die Migrationspolitik. National bekannt wurde er mit der 18-Prozent-Initiative, die eine Begrenzung des Ausländeranteils verlangte. Diese wurde im Jahr 2000 klar abgelehnt.

Später distanzierte sich Müller von fixen Prozentzahlen. In die Schlagzeilen geriet Müller 2015, weil er mit seinem Auto eine Motorrad-Fahrerin rammte und schwer verletzte. Er wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Ursache war offenbar Sekundenschlaf – Müller gilt grundsätzlich als sicherer Autofahrer, war er doch auch im Motorsport aktiv und hat 1986 in der Formel 3 den Europameistertitel geholt.

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