Frauenfussball: Mattea Meyer fordert von SRF Live-Spiele

Gleichstellung im Fussball lässt auf sich warten. Mattea Meyer fordert vom Verband mehr Engagement. Und von SRF mehr Sichtbarkeit für die Sportlerinnen.

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Die Schweizer Frauen-Nati feiert ein Tor an der EM 2017 in den Niederlanden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizerische Fussballverband SFV sagt, er tue viel für die Frauenförderung.
  • SP-Nationalrätin Mattea Meyer ist trotzdem unzufrieden mit der gegenwärtigen Situation.
  • Sie fordert mehr Engagement vom SFV und von SRF endlich mehr Übertragungen.

«Ich begrüsse das bisherige Engagement des SFV, aber es muss weitergehen», sagt Mattea Meyer. Die SP-Nationalrtätin hatte im Juli zusammen mit den Parteigenossen Cédric Wermuth und Sarah Akanji einen offenen Brief mit Forderungen an den Fussballverband geschrieben.

Mattea Meyer: Die Frage nach dem Huhn und dem Ei

Nun, zum Saisonstart der Frauenfussball-Meisterschaft, nimmt Meyer Stellung zur Antwort des SFV. Dass praktisch keine Frauen in den Führungsgremien des Verbands vertreten sind, entschuldigt der SFV damit, dass sich schlicht keine Frauen bewerben würden.

«Ich verstehe, dass der Verband Mühe hat, mehr Frauen für die Ämter zu gewinnen», sagt Meyer dazu. Doch: «Umso mehr sind die Verantwortlichen gefordert, einen Zusatzaufwand zu leisten.» Gesetzliche Schritte will die Winterthurerin hingegen nicht fordern.

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Die Zürcher SP-Nationalrätin Mattea Meyer im Bundeshaus. - Keystone

Wichtiger sei, dass die Fussballerinnen sichtbarer werden. Der SFV hatte bei Meyers Forderung nach vollen Stadien abgewunken, die Leute sollen selbst entscheiden, welche Events sie besuchen.

Für Mattea Meyer ist das die Frage nach dem Huhn oder dem Ei. Interesse könne eben erst entstehen, wenn die Spiele angeboten und beworben werden. Hier sieht Meyer gerade SRF in der Verantwortung. Mit einer Petition hatte sie verlangt, dass Leutschenbach alle Gruppenspiele der Frauen-Fussball-WM im Online-Stream zeigen soll, sowie die Finalrunden kommentiert im TV.

«Im Vergleich zum Männerfussball waren unsere Forderungen eigentlich bescheiden. Umso enttäuschender war es, dass SRF nicht mal diese Forderungen erfüllen wollte.» Dies, obwohl SRF bereits alle TV-Rechte besessen hatte.

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Die mittlerweile zurückgetretene Lara Dickenmann im Dress der Schweizer Frauen-Nati. - Keystone

Auch hier stellt sich die Frage mit dem Huhn und dem Ei. Denn damit SRF ein Spiel zeigt, muss ein gewisses Interesse vorhanden sein.

«Das Argument zählt nicht», findet hingegen die SP-Politikerin. «Denn SRF zeigt auch andere Sendungen, die tiefe Einschaltquoten haben. Zudem nimmt eine Online-Übertragung ja keinen Sendeplatz weg.»

Mehr Druck auf SRF

Mattea Meyer ist überzeugt, dass der Druck auf SRF steigt. «Unsere breit unterstützte Petition an SRF und der gefeierte Sieg des populären US-amerikanischen Frauenfussball-Teams zeigen, dass die Öffentlichkeit sensibler geworden ist auf das Thema. Ich hoffe, dass SRF künftig mehr Spiele zeigt, mindestens online. Die nächste Gelegenheit bietet sich bei den Meisterschaften.»

Das erste Spiel am Donnerstag – FC Luzern gegen FC Basel 3:3 – liess sich nur im Stadion verfolgen. Auch die anderen Frauenfussball-Spiele der ersten Runde übertrug SRF am Samstag nicht. Dafür zeigte es den 1/32-Final des Schweizer Cups zwischen Monthey und St.Gallen – bei den Männern.

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