Freiheitsimpfler sollen für Covid-19-Gesetz Stimmung machen
Der Kampagne für das Covid-19-Gesetz mangelt es an Geld. Die Zivilgesellschaft soll jetzt die Lücke füllen – mit einem besonderen Sujet der Freidenker.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Abstimmungskampf rund um das Covid-Gesetz ist bisweilen emotional sehr aufgeladen.
- Besonders die Nein-Seite macht auf sich aufmerksam, der Ja-Seite fehlt das Geld.
- Jetzt wird an die Zivilgesellschaft appelliert, mit einem Sujet der Freidenker zu werben.
Der Freiheitstrychler ist wohl die prägendste Figur, die gegen die Corona-Massnahmen in der Schweiz kämpft. An jeder Demonstration sind sie vorzufinden, mit ihren Kuhglocken und Uniformen. Sogar Bundesrat Ueli Maurer liess sich als Freiheitstrychler ablichten.
Freidenker verpönen Freiheitstrychler
Als Gegenstück haben jetzt die Schweizer Freidenker das Sujet des «Freiheitsimpflers» entworfen. Das erste Mal tauchte der Pro-Impfung-Trychler in Bern am Bahnhof auf, als eine unbewilligte Demonstration stattfand. Innert kurzer Zeit wurde auch eine «Freiheitsimpflerin» kreiert, die für das Covid-19-Gesetz zu werben anfing.
Die Freidenker Schweiz haben auch T-Shirts oder Fahnen produziert, auf denen die Freiheitsimpflerin «Impfen statt schimpfen» predigt. Wie deren Präsident Andreas Kyriacou mitteilt, haben mehrere Hundert Personen solche bestellt. Und dank Spenden hätten die Freidenker genügend Geld zusammen, um auch Strassenplakate zu schalten.
Zwar verfügen die Unmengen an Komitees gegen das Gesetz über weit mehr Ressourcen, so Kyriacou. Dennoch nehme die zivilgesellschaftliche Beteiligung an der Ja-Kampagne eine wichtige Rolle ein. Erst gestern starteten die fünf grössten Parteien der Schweiz ihre gemeinsame Kampagne. Doch das Geld fehle, beklagt FDP-Präsident Thierry Burkart.
Die SP-Kampagne «Ja aus Vernunft» sammelte Anfang Oktober rasch viel Unterstützung, ist aber immer noch eher limitiert sichtbar. Umso mehr setzen also die Parteien und Verbände auf Bürgerinnen und Bürger, die für das Gesetz einstehen sollen.