Gerhard Pfister: Neuer Name erleichtert Zugang zur Mitte-Partei
Seit Anfang Jahr und seit der Fusion mit der BDP heisst die CVP, «Die Mitte». Der neue Name erleichtere den Zugang zur Partei, sagt nun Parteipräsident Pfister.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Gerhard Pfister herrscht in seiner Mitte-Partei eine «Aufbruchsstimmung».
- Die «junge Mitte» habe seit dem Namenswechsel über 500 neue Mitglieder gewonnen.
«Es ist das eingetroffen, was ich mir als ersten Schritt erhofft habe – nur in viel grösserem Ausmass», sagte Pfister in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit den CH-Media-Zeitungen. Die «junge Mitte» habe seit dem Namenswechsel über 500 neue Mitglieder gewonnen, so viele wie keine andere Jungpartei.
In mehr als 20 Kantonen benannten sich die früheren CVP-Sektionen mittlerweile ebenfalls um, wie Pfister sagte. Die Kantonalparteien im Wahlkampf meldeten, dass es mit dem neuen Namen wesentlich leichter sei, neue Kandidierende zu motivieren. «Es herrscht Aufbruchstimmung in unserer Partei.»
Dank der Fusion sei die Mitte in Kantonen, in denen die CVP schwach gewesen sei, deutlich besser vertreten. Im bürgerlichen Lager habe die Mitte den Lead bei Krankenkasse, Gesundheitspolitisch und Sozialpolitik übernommen. Inhaltlich habe sie sich als bürgerliche Partei mit sozialer Verantwortung positioniert. Das gelte es nun konsequent auszubauen.
Der Wähleranteil der CVP auf nationaler Ebene betrug 1995 16,8 Prozent und ging seither um rund fünf Prozentpunkte zurück. Bei den Wahlen 2019 erreichte sie noch 11,38 Prozent Wähleranteil; die BDP kam auf 2,44 Prozent. Die BDP hatte 2011, als sie das erste Mal bei den Nationalratswahlen antrat, 5,4 Prozent Wähleranteil.
Den Bundesratssitz der Mitte - besetzt durch Verteidigungsministerin Viola Amherd - sieht Pfister nicht in Gefahr: «Wir sind vom Verlust des einen Sitzes meilenweiter entfernt als andere Parteien vom Verlust des zweiten Sitzes.»
«Rein mathematisch» denke er bei dieser Aussage an SP und FDP, sagte er auf eine entsprechende Frage. Die Mitte wähle aber keine Bundesräte ab, fügte Pfister an. Und sowohl drei Sitze für Links als auch vier Sitze für Rechts seien zu viel.