Grüne wollen Kunstschnee an den Kragen
Die ersten Skigebiete eröffnen – mit Hilfe von Schneekanonen. Grünen-Nationalrat Glättli findet: Bei der aktuellen Jahrhundertdürre zu beschneien, sei absurd.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Grüne Nationalrat kritisiert den Wasserverbrauch für das künstliche Beschneien.
- So trocken wie dieses Jahr war es schon lange nicht mehr – die Grundwasserpegel sind tief.
- Laut Experten hat es jedoch noch genügend Wasser für die meisten Bergregionen.
Schon diese Woche laufen die Schneekanonen in mehreren
Schweizer Skigebieten: Engelberg, Laax, Arosa und Davos-Klosters produzieren
schon Kunstschnee. Dieses Jahr ist jedoch ausserordentlich trocken und das
wenige Wasser das vorhanden ist, wird für Kunstschnee benutzt.
Jahrhundertdürre
Darüber kann der grüne Nationalrat Balthasar Glättli nur den
Kopf schütteln: «Wir haben eine Jahrhundertdürre». Die kostbaren Wasservorräte würden
nun benutzt um Schnee zu Unzeiten zu produzieren. «Es ist eine Realität dieser
Klimakrise, dass man nicht schon im Oktober Skifahren kann», sagt der grüne
Fraktionspräsident.
Die Trockenheit führte zu vielen Notmassnahmen: Kühe wurden notgeschlachtet,
Wasser musste per Helikopter auf die Alpen geflogen werden. Aktuell ist der
Basler Hafen für die meisten Transportschiffe unpassierbar. «Wenn man das
Problem an der Wurzel anpacken will, muss man eine griffige Klimapolitik machen»,
so der Zürcher.
Forderung: Benzin-Steuer für Skigebiete
Einen Ansatz diskutieren die Politiker aktuell in der Umwelt- und Raumplanungskommission UREK. «Man muss einen Zuschlag auf Diesel und Benzin
verlangen», fordert Glättli. Damit könne man den Tourismus bei der Transformation unterstützen.
Denn dieser könne wegen dem Klimawandel künftig nicht mehr die gleichen Angebote
machen wie bisher.
«Herr und Frau Schweizer müssen sich darauf gefasst machen,
dass Skifahren künftig nicht mehr schon im November möglich sein wird und die
Saison auch nicht bis März oder April gehen kann.»