Hauseigentümer und Versicherungen wehren sich gegen Erdbebenbeitrag
Die Debatte um die Finanzierung von Erdbebenschäden spitzt sich zu.
Die Argumente für oder gegen einen Beitrag der Gebäudeeigentümer zur Finanzierung der Schäden nach einem schweren Erdbeben gehen diametral auseinander. Die eine Seite bezeichnet ihn als willkürlich und ungerecht. Die andere als innovativ und sozial.
Der Bundesrat möchte, dass nach einem schweren Erdbeben alle Hauseigentümer einen Beitrag in Höhe von bis zu 0,7 Prozent der Gebäudeversicherungssumme zur Schadendeckung leisten müssen. Die Vernehmlassung ging am Freitag zu Ende. Auf komplette Ablehnung stösst der Vorschlag bei der SVP, dem Hauseigentümerverband (HEV) und dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV).
Wer die Risiken abdecken wolle, könne das bereits heute auf freiwilliger Basis tun. Ausserdem sei die Sonderpflicht willkürlich, denn sie treffe nur Gebäudeeigentümer. Ganz anders sehen es eine Mehrheit der Kantone, die Gebäudeversicherungen, die Grünen und die Berggebiete. Sie bezeichnen den bundesrätlichen Vorschlag als innovativ, solidarisch und günstiger als eine klassische Versicherungslösung.