Spektakel: Alle vier Autobahn-Landungen von Kampfjets sind gelungen
Spektakel in der Westschweiz: Alle vier Landungen bei der Kampfjet-Übung der Schweizer Armee in Payerne (VD) sind gelungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Payerne (VD) läuft heute eine gross angelegte Armee-Übung mit mehreren Kampfjets.
- Die Autobahn A1 wurde dafür über mehrere Kilometer gesperrt.
- Nau.ch ist vor Ort.
Landungen und Starts von Kampfjets auf der Autobahn A1: Es ist ein Spektakel, wie die Schweiz seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. Anders als in früheren Ausgaben ist die Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen aber nicht zugelassen.
Das Gebiet zwischen Avenches und Payerne ist weiträumig abgesperrt, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sind lediglich Medien und geladene Gäste auf eigens aufgebauten Tribünen zugelassen.
Erste Kampfjet-Landung auf der A1
Mit ohrenbetäubendem Donnern landet die erste F/A-18 sicher auf der hier schnurgeraden A1. Die Landegeschwindigkeit ist die gleiche wie auf einem regulären Flugplatz, bei über 250 km/h. Aus sicherer Distanz der Zuschauertribünen ist das ganze aber verhältnismässig unspektakulär und leise.
Kurze Zeit später ist klar: Nun sind alle vier F/A-18-Kampfjets sicher auf der Autobahn gelandet. Armee-Chef Süssli sagte nach der Übung vor den Medien: «Ich bin sehr zufrieden, alles ist gelaufen wie geplant.»
Bereit sein für den Ernstfall
Die sicherheitspolitische Lage habe sich geändert, erklärt Brigadier Christian Oppliger, stellvertretender Kommandant Luftwaffe. Nun will man auch bereit sein für den Fall, dass ein ganzer Flugplatz «dezentralisiert» werden muss – inklusive Tower und Bodenpersonal. Flugplätze seien im Kriegsfall ein primäres Ziel, erläutert Brigadier Oppliger. Genaue Zahlen verrät die Luftwaffe nicht, aber es dürften mehrere Hundert Personen im Einsatz sein.
Dazu musste vor allem einmal die Mittelleitplanke entfernt werden, obwohl theoretisch zwei F/A-18 nebeneinander Platz hätten. Allerdings nur bei sehr vorsichtigem Manövrieren, erklärt Oberst Rolf Imoberdorf – also nicht bei Landungen und Starts. Wegen der Komplettsperrung der A1 in diesem Bereich musste auch eng mit dem Bundesamt für Strassen zusammengearbeitet werden. Bewilligt werden musste die Übung von ganz oben, vom Bundesrat.
Ganz banale Gefahren drohen den F/A-18 auch heute. Brigadier Oppliger warnt vor allem Medien mit Mikrofonen: Nicht erschrecken! Denn mit Schreckschüssen werden im Umfeld der temporären Piste Vögel verscheucht – nicht, dass diese noch in ein Triebwerk gesaugt werden.