Jungfreisinnige Schweiz: Renteninitiative schafft es wohl vors Volk
Die Stimmbevölkerung wird voraussichtlich über die Renteninitiative entscheiden. Die Jungfreisinnige Schweiz hat über 130'000 Unterschriften abgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- 130'000 Unterschriften haben die Jungfreisinnigen für ihre Renteninitiative gesammelt.
- Damit dürfte das Anliegen vors Schweizer Stimmvolk kommen.
- Die Initiative will das Rentenalter an die Lebenserwartung koppeln.
Die Jungfreisinnige Schweiz haben laut eigenen Angaben über 130'000 Unterschriften für die Renteninitiative gesammelt. Das Anliegen dürfte somit vors Volk kommen.
Die Initiative soll Mitte Juli bei der Bundeskanzlei eingereicht werden, so die Jungfreisinnige Schweiz am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Sie verlangt, das Rentenalter in der Schweiz schrittweise von 65 auf 66 Jahre zu erhöhen. Danach soll es an die Lebenserwartung gekoppelt werden.
2043 Rentenalter 67
Konkret verlangen die Jungfreisinnigen gemäss Initiativ-Text, dass in einem ersten Schritt das Frauenrentenalter auf 65 Jahre angehoben wird. Schrittweise soll das Rentenalter von Frauen und Männern dann auf 66 Jahre steigen. Dies dürfte 2032 erreicht sein.
Anschliessend soll das Rentenalter pro Monat zusätzlicher Lebenserwartung um 0,8 Monate steigen. Gestützt auf die Prognosen des Bundes haben die Initianten errechnet, dass 2043 Rentenalter 67 erreicht sein dürfte, 2056 Rentenalter 68.
Planungssicherheit gefordert
Das Rentenalter müsste fünf Jahre im Voraus bekanntgegeben werden. Dieser Mechanismus garantiere Planungssicherheit für künftige Rentnerinnen und Rentner. Zudem, dass jede und jeder mindestens 20 Prozent seines Lebens im Ruhestand verbringen könne.
In der Summe bedeutet die Koppelung aber auch höhere Beiträge aufgrund der längeren Beitragsdauer. Dies bei gleichzeitiger Rentenkürzung aufgrund der gegenüber heute verkürzten Bezugsdauer.
Jungfreisinnige Schweiz kritisiert
Diskutiert wird über die Koppelung von Lebenserwartung und Rentenalter schon lange. Die BDP (heute «Die Mitte») hatte bereits 2012 eine Motion mit dieser Forderung eingereicht, war damit aber im Ständerat aufgelaufen.
Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen startete nicht ohne Nebengeräusche. Die Jungpartei soll die Initiative trotz vorgängiger Absprache im Alleingang geplant haben. Das werfen die Jungparteien der BDP («Mitte»), CVP («Mitte»), EVP, GLP und SVP den Jungfreisinnigen vor.