Klimastreik: Bastien Girod nimmt Tamynique in Schutz
Das Wichtigste in Kürze
- Tamy Glauser und Dominique Rinderknecht wehren sich gegen Heuchelei-Vorwürfe.
- Kurz vor ihrer Teilnahme an der Klima-Demo waren sie noch für Liebesurlaub in Bali.
- Der grüne Nationalrat Bastien Girod will nun wegkommen vom Vielflieger-Pranger.
In der Welt herumjetten und an vorderster Front am Klimastreik präsent sein: Tamynique tun beides. Immer wieder müssen sich Tamy Glauser (34) und Dominique Rinderknecht (29) deshalb Kritik anhören.
Nun ging Rinderknecht in die Offensive – und rechtfertigte den jüngsten Liebes-Trip nach Bali. Hauptargumene: Sie und Tamy lebten vegan und hätten die Flüge via myclimate klima-kompensiert. Dabei bezahlen Flugreisede pro Kilo CO2 einen gewissen Betrag für Klima-Projekte.
Grünen-Girod: «Will Klima in Klima-Diskussion nicht vergiften»
Im Falle von Tamynique dürften dies einige hundert Franken sein. Kritiker sprechen von einem Ablasshandel. Doch was sagen eigentlich die Grünen, denen Tamynique nahestehen, dazu?
Nationalrat und Umweltwissenschafter Bastien Girod findet, eine Kompensation sei besser als keine. «Noch besser ist es aber natürlich, auf sinnlose Flüge zu verzichten», sagt der Zürcher. Ab wann das der Fall sei, müsse aber jeder für sich selbst beantworten, so Girod mit Blick auf Tamynique.
Der Doktor der Umweltwissenschaften will keinesfalls das Image einer Spassbremse. «Ich wehre mich dagegen, Vielflieger an den Pranger zu stellen. Das vergiftet das Klima in der Klimadiskussion», so Girod.
Sorgt Klimastreik für Flugticketabgabe?
Es gelte, sachlich zu bleiben «und das Moralin im Schrank zu lassen». Er richtet seinen Blick bereits auf die anstehende Debatte ums CO2-Gesetz im Ständerat. Kurz vor den Wahlen geht es da auch um die von den Grünen geforderte Flugticketabgabe.
Handle der Ständerat nicht, «bleibt uns Grünen wohl nur der Weg über eine Volksinitiative.» Da schwebt Girod eine 100-prozentige Kompensation vor – zwangsweise. Denn: «Wer fliegt soll auch etwas fürs Klima zahlen.»
Möglich sei aber die Einführung eines Fonds für Härtefälle. Girod: «Zum Beispiel, wenn das Grosi in New York gestorben ist und das Geld für den Flug nicht reicht.»