Kommission gegen Verbot von Auslands-Adoptionen
Der Bundesrat soll auf seinen Entscheid zurückkommen und Adoptionen aus dem Ausland nicht verbieten. Dies fordert die Rechtskommission des Nationalrats.

Das Wichtigste in Kürze
- Das EJPD will Adoptionen aus dem Ausland verbieten.
- Nun sperrt sich die Rechtskommission des Nationalrats dagegen.
- Es sollen stattdessen bessere rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Ende Januar beauftragte der Bundesrat das EJPD, einen Gesetzesentwurf für das Verbot von Adoptionen aus dem Ausland auszuarbeiten. Ausschlaggebend war, dass das Missbrauchspotenzial zu gross und die Kontrollen fast unmöglich schienen. Das Vorhaben führte allerdings sofort zu vielen Fragen an Justizminister Beat Jans im Parlament. Im Zentrum stand dabei Nationalrat Nik Gugger (EVP/ZH), der selbst aus dem Ausland adoptiert wurde.
Petition zugunsten von Auslands-Adoptionen eingereicht
Gerade gestern reichte die EVP eine Petition mit über 10'000 Unterschriften ein, die sich für den Erhalt von Auslands-Adoptionen einsetzte. Heute beriet die Rechtskommission über den Bundesratsentscheid. Das Verdikt war klar: Mit 19 zu 6 Stimmen wurde eine eigene Motion zugunsten von Auslands-Adoptionen beschlossen.

Darin wird der Bundesrat beauftragt, stattdessen eine Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen für internationale Adoptionen vorzulegen. Durch diese sollen die Kontrollmechanismen ausgebaut und so das Missbrauchsrisiko reduziert werden.
Die Kommission ist der Meinung, dass ein Verbot adoptierte Personen und ihre Familien stigmatisieren würde. Deshalb solle das Parlament bereits heute ein entsprechendes Zeichen setzen.