Die CVP wird zur Wertepartei. In ihrem Positionspapier will sie dem Kopftuch an den Kragen. Türkischen Medien reagieren empört.
Türkische Medien reagieren empört auf das Positionspapier der CVP.
Türkische Medien reagieren empört auf das Positionspapier der CVP. - Screenshot «Sabah»

Das Wichtigste in Kürze

  • Die CVP will ein Kopftuchverbot von muslimischen Mädchen an Schweizer Schulen.
  • Die türkischen Medien reagieren harsch.
  • Gemäss der türkischen Zeitung «Sabah» ist deshalb die ganze Schweiz islamfeindlich.
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Vor wenigen Tagen hat die CVP ihr Positionspapier offengelegt. Darin enthalten: ein Kopftuchverbot für Musliminnen an Schweizer Schulen. Begründet wird dies mit der Gleichstellung von Mädchen und Jungen.

Auch weitere Massnahmen gegenüber Muslimen sind in den Forderungen der Christlichsozialen Partei enthalten. Etwa eine stärkere Kontrolle von muslimischen Gemeinschaften (Nau berichtete).

Das Positionspapier der CVP hat Wellen geschlagen, die bis in die Türkei reichen. Dort sorgen die Forderungen der Partei um Präsident Gerhard Pfister für Empörung. Türkische Medien, die Präsident Erdogan nahe stehen, werfen ihr Islamophobie vor.

Die türkische Tageszeitung «Sabah» schreibt etwa: «Islamophobie in der Schweiz, Vollgas!» Die CVP wolle nebst dem Burkaverbot auch das Kopftuch von muslimischen Schülerinnen verbieten. Das gehe weiter als das Burkaverbot, denn die muslimischen Mädchen, die ein Kopftuch tragen, dürften dann damit nicht mehr zur Schule.

«Türkiye Bülteni» titelt: «Skandalöser Kopftuch-Vorschlag in der Schweiz.»
«Türkiye Bülteni» titelt: «Skandalöser Kopftuch-Vorschlag in der Schweiz.» - Screenshot «Türkiye Bülteni»

Die CVP verlange, dass sich alle der Schweizer Kultur anpassen müssten, so die auflagenstarke Zeitung weiter. Zudem würde die Partei das Kopftuch als Symbol des Gehorsams der Frau gegenüber dem Mann deuten. Die CVP versuche bewusst «mit Lügen die öffentliche Meinung zu manipulieren.»

Auch «Türkiye Bülteni» greift das CVP-Positionspapier harsch an und titelt: «Skandalöser Kopftuch-Vorschlag in der Schweiz. Hier seht Ihr das westliche Verständnis von Freiheit.»

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