Santésuisse und Curafutura kritisieren das EDI. Das Sparpotential sei nicht ausgeschöpft, es braucht Reformen und eine Anpassung des Leistungskatalogs.
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Santésuisse und Curafutura fordern Reformen – und die Kantone müssen längerfristig mehr Verantwortung tragen. (Symbolbild) - keystone

Gemäss den Krankenkassenverbänden Santésuisse und Curafutura hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) das Sparpotential im Gesundheitswesen nicht ausgeschöpft. Insbesondere bei Medikamenten seien mehr Einsparungen möglich. Zudem soll der Leistungskatalog angepasst werden.

Für Curafutura sind es die Prämienzahlerinnen und -zahler, die nun für hinausgeschobene Reformvorhaben büssen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Das EDI habe den Spielraum der Kostendämpfungsmassnahmen unzureichend genutzt, das sei unverständlich.

Mit der Margenrevision bei den Medikamenten wäre eine unmittelbare Kostendämpfung von 60 Millionen Franken möglich geworden. «Und als Auswirkung auf den Vertrieb von mehr Generika und Biosimilars hätten nochmals mehrere 100 Millionen Franken eingespart werden können».

Ebenso würde die Einführung des Arzttarifs Tardoc Kosten senken. Die Diskussion über den Leistungskatalog in der obligatorischen Grundversicherung hat für Curafutura ebenso Potenzial. Denn dieser umfasse quasi 98 Prozent aller Leistungen. Man müsse den Vollausbau hinterfragen.

Reformen sind notwendig

Der Krankenkassenverband Santésuisse fordert einen sofortigen Ausbaustopp des Leistungskataloges. Laut Krankenkassenverband Santésuisse sind 2023 die Kosten für Medikamente, Pflege, Psychotherapie und Physiotherapie besonders stark gestiegen. Dies rechtfertige den Anstieg von 8,7 Prozent im Jahr 2024, schreibt der Verband in einer Mitteilung.

Der Verband ist der Ansicht, dass Reformen notwendig sind, wie z.B. die Senkung der Labortarife und der Medikamentenpreise auf das Niveau der anderen europäischen Länder sowie die Verwendung von Generika. Diese Massnahmen würden Einsparungen von weit über einer Milliarde Franken ermöglichen, so Santésuisse.

Mittel- und langfristig seien in der Versorgungsplanung durch die Kantone bei den Spitälern sowie den Ärztinnen und Ärzten deutliche Verbesserungen notwendig.

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