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Leuenberger: Simonazzi verhalf Bundesrat oft zu Konsens

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Bern,

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger würdigt den verstorbenen Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi.

André Simonazzi
André Simonazzi ist am Freitag bei einer Wanderung gestorben. (Archivbiild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alt Bundesrat Leuenberger würdigt Simonazzi als Konsensschaffer im Bundesrat.
  • Simonazzi prägte Regierungsarbeit durch Kommunikation und Humor.
  • Leuenberger lobt Simonazzis Distanz, Humor und Einfluss im Bundesrat.

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger hat den verstorbenen Vizekanzler, Bundesratssprecher und SP-Parteikollegen André Simonazzi in einem Nachruf als Gestalter der Regierungsarbeit gewürdigt. Simonazzi habe dem Bundesrat oft zu Konsens verholfen und so dessen Arbeit mitgeprägt.

Der am Freitag auf einer Wanderung im Alter von 55 Jahren Verstorbene habe die Überzeugung vorgelebt, wonach Kommunikation Gemeinsamkeit heisse, schrieb der von 1995 bis 2010 amtierende SP-Bundesrat in einem am Sonntag veröffentlichten Nachruf. Der Bundesratssprecher habe dem Kollegium immer wieder aufzeigen müssen, wenn in einer vermeintlichen Einigung ein Dissens geschlummert habe.

Kommunikator par excellence

«Er sah öffentliche Reaktionen vorweg und begriff, wenn ein Beschluss nicht zu übermitteln, weil nicht zu erklären war.» So gestaltete Simonazzi die Arbeit des Bundesrats mit, bevor er den Medien, dem Parlament und dem Stimmvolk das Ergebnis zur Diskussion übermitteln konnte.

Vehement habe sich Simonazzi gegen Indiskretionen gewehrt. Er habe unter diesen «physisch gelitten», schrieb Leuenberger. Simonazzi sei oft einem Bundesratsmitglied rechtzeitig ins Wort gefallen, wenn es im Begriff war, eine Ungeschicklichkeit zu äussern. Oder er habe diese nachträglich wieder zurechtbiegen können.

Ein Mann mit Humor und Distanz

Leuenberger würdigte zudem Simonazzis Humor. Die Ironie habe diesem die nötige Distanz zur Arbeit ermöglicht. «So wurde er trotz seines Einflusses nie überheblich oder besserwisserisch.»

Hin und wieder imitierte Simonazzi trefflich seinen früheren Chef aus Zürich. Dieser erfuhr laut eigenen Angaben erst aus den Nachrufen davon. «Ich bereue, dass ich es nie anhören durfte.»

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