Linke Demo wegen Massnahmengegner aus Stadt verbannt
Die Stadt Bern hat für Samstag gleich zwei Demonstrationen bewilligt. Die Massnahmengegner dürfen in die Innenstadt, die SP aber nicht. Das sorgt für Ärger.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Bern hat diesen Samstag zwei Demonstrationen bewilligt.
- Eine findet in der Innenstadt statt, die andere ausserhalb. Letztere ist jene von links.
- Die SP ist «erstaunt», denn ursprünglich war auch ihre Demo in der Stadt vorgesehen.
Der Samstag in der Innenstadt Bern dürfte unruhig werden. Der Gemeinderat hat eine Demonstration der Corona-Massnahmengegner bewilligt. Mit Umzug, der auf dem Bundesplatz endet.
Zeitgleich wollen linke Gruppierungen sowie die SP, die Juso und die Partei der Arbeit für «Solidarität mit Corona-Betroffenen» demonstrieren. Ort: Helvetiaplatz, also ausserhalb der Innenstadt.
Bewilligung ursprünglich für in der Innenstadt
«Wir waren erstaunt und perplex», sagt die Co-Präsidentin der SP Stadt Bern, Lena Allenspach, auf Anfrage. «Als ursprünglicher Veranstaltungsort war der Waisenhausplatz geplant.» Dort habe die Truppe für Menschen auf die Strasse gehen wollen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Oder auch solche, die aufgrund der Krise in ihrer beruflichen Existenz bedroht sind.
Die Gewerbepolizei habe dann jedoch kommuniziert, dass eine Kundgebung auf dem Waisenhausplatz nicht möglich sein werde. Weil «der Platz genauso wie alle anderen Plätze in der Innenstadt belegt seien», so Stadträtin Allenspach. Deshalb habe es verwundert, dass «es offenbar für eine Gegendemonstration zu unserer Kundgebung in der Innenstadt doch noch Platz hat».
📢 Wir sehen und auf der Strasse! @SP_Stadt_Bern @JUSOStadtBern @JUSO_BE @JusoSchweiz @GruenesBuendnis @PdABern @JA_Bern @BernLinke @so_bue_be @Megafon_RS_Bern und Feministischer Streik Bern. pic.twitter.com/CV4wDENPIq
— Barbara Keller (@keller_barbara) October 20, 2021
Trotz Konfliktpotenzial will Lena Allenspach eine friedliche Demonstration garantieren. Die Besammlung ihrer Demonstration überschneide sich mit dem Umzug der anderen Demonstrierenden: «Wir verlassen uns darauf, dass die Anreise zum Helvetiaplatz ungehindert und vor allem sicher gewährleistet wird.»
Gegenüber der «Tamedia»-Zeitungen sagte Sicherheitsdirektor Reto Nause, es sei «unglücklich verlaufen». Die Ereignisse hätten sich überschlagen. Aber die bewilligte Massnahmengegner-Demo sei nach den zahlreichen unbewilligten Versammlungen ein grosser Erfolg.