Markus Ritter findet Martin Pfister sympathisch: «Gebe ihm Tipps»
Bundesratskandidaten unter sich: Obwohl sie sich nicht kannten, unterstützt Markus Ritter Konkurrent Martin Pfister. Dabei hat er auch sonst viel zu tun.
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Das Wichtigste in Kürze
- Markus Ritter fand trotz Bundesrat-Kandidatur gestern Zeit für den «Abstimmungshöck».
- Seinen Konkurrenten Martin Pfister kannte er zuvor nicht, doch er scheint ihm sympathisch.
- Ritter gibt Pfister sogar Tipps, weil sich dieser in Bundesbern nicht so auskennt.
Die Abstimmung über die Umweltverantwortungsinitiative hat man gerade gewonnen. Doch im Empire-Saal des Restaurants «Zum Äusseren Stand» in Bern ist keine Party-Stimmung – zu absehbar war das Resultat. Die Prominenz aus Parlament und Wirtschaft lässt sich an einer Hand abzählen.
Einer, der es sich nicht nehmen liess, persönlich vor Ort zu sein, ist der Mann mit den vielen Hüten: Mitte-Nationalrat, Bauernverbands-Präsident und Bundesrats-Kandidat Markus Ritter.
«Der Bauernverband hat eine Teilkampagne geführt, wir waren zuständig für den ländlichen Raum», erklärt er seine Anwesenheit.
Markus Ritter: Bei Links-Grün bereits unbeliebt
Aber eigentlich müsste er doch 24/7 den Wahlkampf in eigener Sache führen. Schliesslich ist die Bundesratswahl schon in einem Monat.
«Grundsätzlich bin ich natürlich immer etwas daran», bestätigt der umtriebige Ritter.
So auch auf der Hinfahrt aus dem St. Galler Rheintal. «Morgen früh dann die erste Vorbesprechung um 7.30, am Mittag dann mit dem Vorstand des Bauernverbands.»
Es laufe alles etwas ineinander, aber heute sei halt ein wichtiger Tag, denn das Resultat sei für die Schweiz entscheidend.
![Markus Ritter Schweizerischer Bauernverband](https://c.nau.ch/i/qeODd8/900/markus-ritter-schweizerischer-bauernverband.jpg)
Markus Ritter macht mit seinem Auftritt am Abstimmungssonntag aber auch klar: Er will sich als Bundesrats-Kandidat nicht verbiegen oder relativieren.
Oder er hat sich eingestanden, dass bei Links-Grün für ihn eh Hopfen und Malz verloren ist. Und er deshalb auch nicht auf Schönwetter machen muss.
Ritter: Im Bundesrat dann «anderes Wording»
Künftig aber müsste er sich bei Volksinitiativen und Abstimmungsvorlagen an der Haltung des Bundesrats orientieren. Die Wortwahl müsste wohl ebenfalls etwas gemässigter ausfallen.
«Das ist richtig, als Bundesrat hat man eine andere Rolle», bestätigt Ritter. Und räumt ein: «Man hat sicher auch ein anderes Wording – ich bin bekannt für sehr pointierte, sehr klare Aussagen.»
Das werde von der Bevölkerung aber auch geschätzt. Im Bundesrat aber brauche es eine andere Kommunikation, das sei er sich bewusst.
Ritter vs. Pfister? «Tipps gegeben»
Etwas, was wohl sein Konkurrent im Bundesratsrennen, der Zuger Regierungsrat Martin Pfister, ihm voraushat.
Immerhin ist dieser bereits jetzt in ein Exekutiv-Kollegium eingebunden. Pfister scheint gegenüber Ritter auch eindeutig der ruhigere Typ zu sein.
![Martin Pfister Bundesrat-Kandidat Bundesratswahl](https://c.nau.ch/i/BJ9VXQ/900/martin-pfister-bundesrat-kandidat-bundesratswahl.jpg)
«Ich kenne ihn noch zu wenig», gesteht Markus Ritter. Aber er habe jetzt ein paar Mal mit dem Parteikollegen telefoniert. «Er macht einen sehr sympathischen Eindruck.»
Persönlich habe er Martin Pfister noch nicht kennengelernt. «Aber wir probieren, gut zusammenzuarbeiten.»
Sie hätten bereits über die bevorstehenden Hearings bei den Parteien diskutiert. Und: «Ich probiere auch, ihm da und dort einen Tipp zu geben.»