Mass-Voll spaltet sich – Co-Präsidentin gründet eigenen Verein
Das Wichtigste in Kürze
- Es herrscht dicke Luft: Die Protest-Bewegung «Mass-Voll» spaltet sich auf.
- Die Co-Präsidentin verlässt den Verein mit «einem Grossteil des Teams».
- Mit dem neuen Verein «Taraxxa» will man sich aus der Politik fernhalten.
Die Protestbewegung «Mass-Voll» spaltet sich in zwei separate Gruppen. Man habe festgestellt, dass unterschiedliche Visionen für die Zukunft des Jugendvereins bestünden, schreiben Nicolas Rimoldi und Viola Rossi, die bereits als Ex-Co-Präsidentin unterschreibt.
Der neue Verein um Viola Rossi wird auf «Taraxxa» getauft – angelehnt an den lateinischen Namen für Löwenzahn. «Ein Grossteil unseres Teams wird nicht weiter den politischen Weg verfolgen», wird der Abgang begründet. Nun will man einen sozialeren Weg annehmen, der sich besser mit den Wertvorstellungen vereinbaren lasse.
Für «Mass-Voll» wird dies logischerweise einen grossen Mitgliederschwund bedeuten. Zwar schreibt der Verein, man können problemlos beide Vereine unterstützen. Doch die Mitteilung zeigt klar auf, dass dafür die Haltungen zu weit auseinander liegen dürften.
Man hat sich unter den Massnahmen-Kritikern ganz offensichtlich verkracht. So muss der neue Verein gleich zu Beginn die Mitglieder beruhigen: Nein, Rimoldi ist nicht Mitglied bei «Taraxxa».
Was halten Sie vom Zoff unter den Corona-Massnahmen-Kritikern?
Massnahmen-Gegner distanzieren sich immer mehr von Rimoldi
Rund um Anführer Rimoldi gab es schon länger Unruhen. Bereits vor der Abstimmung zum Covid-Gesetz kam es zur Spaltung im Nein-Komitee, weil die aggressive Rhetorik der massnahmenkritischen Bewegung schade. Nach der Protestaktion beim Zürcher Impfdorf distanzierten sich etwa die «Freunde der Verfassung» und «Stiller Protest» von «Mass-Voll».
Die Radikalisierung des Anführers Rimoldi dürfte auch zur Spaltung von «Mass-Voll» geführt haben. So schreibt der Protest-Verein heute: «Jene die den Verein verlassen, sind der Meinung, dass eine freie, neue Welt nicht entsteht indem man die alte bekämpft, sondern indem man die Neue erschafft.»