Schweizer Armee

Mehrheit der Schweizer Bevölkerung gegen Sparpaket des Bundesrats

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bund muss sparen – doch das Volk will dies dort tun, wo Mehrausgaben geplant sind: Bei der Armee statt der AHV. Auch neue Steuern sind beliebt.

piranha armee
Ein Armeeangehöriger der Schweizer Armee bereitet einen Radschützenpanzer der Marke Mowag Piranha vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine knappe Mehrheit der Bevölkerung lehnt das Sparpaket des Bundes ab.
  • Statt Kürzungen werden auch Mehreinnahmen via Steuern gefordert.
  • Entwicklungshilfe, Medienförderung und Armee müssten aber unten durch.

48 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz lehnen den bundesrätlichen Vorschlag zur Sanierung des Bundeshaushalts ab. 45 Prozent sind dafür. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sotomo.

Unterschiede je nach Partei

Anhängerinnen und Anhänger von SVP, FDP und Mitte bewerteten das Massnahmenpaket mehrheitlich positiv. Bei GLP, SP und Grünen seien die Meinungen grösstenteils ablehnend, teilte Sotomo am Dienstag mit.

Befürwortest du die Erhöhung des Armeebudgets?

Der Bundesrat möchte hauptsächlich die Ausgaben reduzieren. Eine Mehrheit von 54 Prozent möchte das Defizit gemäss der Umfrage hingegen mindestens zur Hälfte durch Mehreinnahmen decken. Nur die Parteianhängerschaft von FDP und SVP sei mehrheitlich der Ansicht, es sollte hauptsächlich oder ausschliesslich gespart werden, so Sotomo.

Finanztransaktionssteuer wäre am beliebtesten

53 Prozent der Befragten wünschen sich die Einführung einer Finanztransaktionssteuer als neue Einnahmequelle für den Bund. Rund vier von fünf Anhängerinnen und Anhänger von SP und Grünen sind für die Einführung eines solchen neuartigen Instruments. Bei Mitte und GLP ist es gut die Hälfte.

Finanztransaktionssteuer
Der Nationalrat will über die Einführung einer Finanztransaktionssteuer diskutieren. Der Bundesrat soll eine entsprechende Botschaft verabschieden. (Themenbild) - keystone

Ganz generell sei die Anhängerschaft von FDP und SVP neuen Steuern gegenüber ablehnender eingestellt. Doch eine Finanztransaktionssteuer könnte sich immerhin rund ein Drittel von ihnen noch am ehesten vorstellen, schreibt Sotomo.

Änderung bei Vorsorgekapitalbezug unbeliebt

Nur acht Prozent sind dafür, die Steuern beim Bezug von Vorsorgekapital aus der zweiten und dritten Säule zu erhöhen. Sotomo hält fest: Diese einzige einnahmenseitige steuerliche Massnahme, die der Bundesrat vorschlägt, treffe somit bei der Bevölkerung derzeit auf wenig Begeisterung.

Grundstückgewinnsteuer Sparpaket Mehreinnahmen Bundesbudget
Eine Grundstückgewinnsteuer befürwortet eine relative Mehrheit in der Umfrage. (Symbolbild) - keystone

Eine zweite einnahmenseitige Massnahme wurde von der vom Bundesrat eingesetzten Expertengruppe vorgeschlagen, aber vom Bundesrat nicht berücksichtigt: Die Einführung einer Grundstückgewinnsteuer auf Bundesebene. Diese stösst laut Umfrage auf deutlich mehr Zustimmung. 32 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Einführung aus, 19 Prozent lehnen diese Steuer ab.

Uneinigkeit, wo gespart werden soll

Eine grosse Uneinigkeit herrsche bei der Frage, wo der Bund seine Ausgaben reduzieren sollte, schreibt Sotomo. Mit 41 Prozent ist der Anteil an Sparwilligen bei der Entwicklungshilfe am grössten. Dahinter folgen Reduktionen bei der Medienförderung mit 36 Prozent und der Armee mit 35 Prozent.

13. AHV-Rente
Die Finanzierung der 13. AHV-Rente sorgt weiterhin für Spannungen. (Archivbild) - keystone

Die Ausgaben für die AHV und die IV seien dagegen von links bis rechts unbestritten. Knapp zwei Drittel der Befragten sprechen sich dafür aus, bei den beiden wichtigsten Sozialversicherungswerken auf keinen Fall zu sparen. Eine Mehrheit ist auch gegen Kürzungen bei der Bildung, Forschung und Innovation (57 Prozent) sowie beim öffentlichen Verkehr (54 Prozent).

Kommentare

User #2827 (nicht angemeldet)

Der Mittelstand wird mutwillig zerstört. Alle sollen gleich arm werden.

User #2711 (nicht angemeldet)

Mein Kommentar ist verschwunden 🤷🏻‍♂️

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