In ihrem «Magazin» bezieht die Migros im Abstimmungskampf zum Autobahn-Ausbau klar Stellung und empfiehlt ein Ja.
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Die Migros hat eine klare Meinung zur Abstimmung über den Autobahnausbau. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros spricht sich bei der Abstimmung am 24. November für einen Autobahn-Ausbau aus.
  • Die Detailhändlerin sei auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen.
  • Sie hatte im Frühsommer angekündigt, «wieder politischer» werden zu wollen.
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Es ist selten, dass sich Unternehmen in der Schweiz zu konkreten Abstimmungsfragen äussern. Auch bei der Migros war das einige Jahre nicht mehr der Fall.

Doch nun äussert sich der Orange Riese in seinem «Magazin» zur Abstimmung am 24. November. Darin spricht sich die Detailhändlerin klar für den Autobahn-Ausbau aus.

Sie sei auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen, um ihren Versorgungsauftrag erfüllen zu können. Gleichzeitig erklärt sie – unabhängig vom Abstimmungsresultat – sie werde ihr «Engagement für den Warentransport auf der Schiene weiter forcieren». Das Ganze wird im «Magazin» von einem Interview mit Verkehrsminister Albert Rösti begleitet.

Schon Migros-Gründer war politisch aktiv

Dass sich die Migros politisch äussert, ist eigentlich nichts Neues. Bereits Gründer Gottlieb Duttweiler engagierte sich politisch. So hatte er mit dem Landesring der Unabhängigen eine eigene Partei ins Leben gerufen.

Dies als Antwort auf seinen Kampf mit den Behörden, um neue Filialen zu eröffnen. Ausserdem war Duttweiler zunächst National-, dann Ständerat.

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Die Migros hat sich in ihrem «Magazin» für ein Ja für den Autobahn-Ausbau ausgesprochen. (Symbolbild)
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Sie sei auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen, um ihren Versorgungsauftrag erfüllen zu können. (Symbolbild)
Migros Transport
Dennoch werde die Migros ihr «Engagement für den Warentransport auf der Schiene weiter forcieren». (Symbolbild)
Migros Autobahn
Die Detailhändlerin fasse Parolen, «wenn sie direkt betroffen ist». (Symbolbild)
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Unter Konzernleiter Mario Irminger scheint die Migros politisch wieder aktiver zu werden.
Migros Duttweiler
Schon Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler war selbst politisch aktiv. Hier wird er im Oktober 1949 in Bern zum Ständerat vereidigt.

Doch in den letzten Jahren hatte sich der Orange Riese aus politischen Debatten rausgehalten. Selbst die Diskussionen rund um Agrarreformen und um Ladenöffnungszeiten waren unter dem langjährigen ehemaligen Konzernleiter Fabrice Zumbrunn kein Thema.

Das scheint sich nun zu ändern. Interessant daran: Konkrete Abstimmungsparolen wie jetzt hat die Detailhändlerin laut den «CH Media»-Zeitungen selten gefasst. Dies geschah bisher vor allem, wenn sie zum Abstimmungskomitee gehörte.

Migros «direkt betroffen»

So etwa bei der Abstimmung vom November 2005, als es um die Ladenöffnungszeiten in den Bahnhöfen ging. Zudem hat sich die Migros aktiv bei der Referendumsabstimmung gegen die Buchpreisbindung 2012 geäussert. Oder 2014 gegen die Volksinitiative der Wirte für tiefere Mehrwertsteuersätze in Restaurants.

Befürwortest du den Autobahn-Ausbau, der am 24. November vors Volk kommt?

Mit dem neuen Chef Mario Irminger scheint sie wieder politisch aktiver zu werden. Das liess sein Kommunikationschef Christian Dorer bereits im Frühsommer verlauten: Das Migros-Magazin werde «wieder politischer, was ja in der Migros-DNA liegt», sagte er zum Portal «Persönlich».

Die Detailhändlerin fasse Parolen, «wenn sie direkt betroffen ist», stellt sie gegenüber «CH Media» klar. «Da der Nationalstrassen-Ausbau den Verkehrsfluss verbessert und den Ausweichverkehr reduziert, stehen wir dieser Vorlage positiv gegenüber.» Je nach Thema wolle sie ihre Stimme künftig wieder vermehrt erheben.

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