Alain Berset

Moritz Leuenberger: «Alain Berset hätte 20 Jahre bleiben müssen»

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Bern,

Alain Berset tritt Ende Jahr zurück. Alt Bundesrat Moritz Leuenberger spricht von einem vernünftigen Zeitpunkt – sonst hätte er 20 Jahre bleiben müssen.

Alain Berset Moritz Leuenberger
Bundesrat Alain Berset, links, spricht mit alt Bundesrat Moritz Leuenberger, rechts, vor der Eröffnung des Schweizer Pavillons, an der Kunstbiennale 2017 in Venedig, Italien, am 12. Mai 2017. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alt Bundesrat Moritz Leuenberger ordnet den Rücktritt Alain Bersets ein.
  • Nach zwölf Jahren hätte Berset in ein anderes Departement wechseln müssen.
  • Um dort etwas zu bewirken, hätte Berset aber acht Jahre anhängen müssen.

Alain Berset wird nach zwölf Jahren im Amt zurücktreten. Seine Zeit im Bundesrat verbrachte er in voller Länge im selben Departement. Einen Wegzug aus dem Innendepartement habe er nie in Betracht gezogen, sagte er bei seinem Auftritt am gestrigen Mittwoch: «Nein, die Kontinuität ist extrem wichtig, wenn man Sachen verändern will.»

Alain Berset
Bundesrat Alain Berset am Filmfestival in Locarno im August 2015. - Keystone

Genau dies hätte Alain Berset aber tun müssen, hätte er weiterhin im Bundesrat bleiben wollen. So sieht es alt Bundesrat Moritz Leuenberger. Nach zwölf Jahren gehöre «die Rotation zu unserem System». Dies sagt der ehemalige Vorsteher des Umweltdepartements UVEK in einem Interview mit den «Schaffhauser Nachrichten».

Alain Berset hätte acht weitere Jahre anhängen müssen

Um in einem Departement etwas zu bewirken, müsse man aber acht Jahre bleiben, erklärt Leuenberger weiter. «Das heisst, wenn Alain Berset jetzt noch geblieben wäre, hätte er im Ganzen zwanzig Jahre im Bundesrat bleiben müssen. Dass er das nicht will, kann ich verstehen.»

Moritz Leuenberger alt Bundesrat
Alt Bundesrat Moritz Leuenberger im Interview mit Nau.ch im Sommer 2019, in seiner neuen Funktion als Präsident der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS- - Nau.ch

Insgesamt spricht Leuenberger von einem vernünftigen Zeitpunkt für den Rücktritt, weil er auf Ende einer Legislatur erfolge. Das sei auch das, was immer gefordert werde. Rücktritte während der Legislatur würden hingegen immer als taktisch motiviert kritisiert. Und die zwölf Jahre hätten sich tatsächlich als Regel eingebürgert.

«Man kann sich immer Zyklen konstruieren»

Alain Berset betonte während der Medienkonferenz, mit dem Ende der Pandemie habe für ihn ein Zyklus geendet. Leuenberger gibt ihm da zwar recht, fügt aber an: «Man kann sich immer Zyklen konstruieren. Man steckt immer in irgendeinem Zyklus und ein anderer wird unterbrochen» – das gehe aber schlicht gar nicht anders.

Wer soll die Nachfolge von Alain Berset antreten?

Der alt SP-Bundesrat spricht in den «Schaffhauser Nachrichten» auch über die Zukunftsaussichten Bersets: «Er ist 51, in dem Alter fangen andere ihre politische Karriere erst an. Er hat sicher noch ein Leben nach dem Bundesrat, ihm kann das gelingen.»

Kommentare

User #4716 (nicht angemeldet)

User 5612 In Österreich werden ungerechte Bussen zurückgezahlt wegen der sogenannten Pandemie.

User #5107 (nicht angemeldet)

Vision in die ZUkunft.... BR Berset wird das "rote kreuz" als CEO übernehmen.......?????

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