Opfer von Gewalt sollen rund um die Uhr Beratung erhalten
Das Risiko für häusliche Gewalt ist wegen der Corona-Krise gestiegen. Der Ständerat will, dass Opfer und mitbetroffene Personen bessere Hilfe bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ständerat hat eine entsprechende Motion oppositionslos gutgeheissen.
- Der Bundesrat ist einverstanden damit, das Angebot zu verbessern.
Die Corona-Krise hat gemäss Experten zu einem höheren Risiko für häusliche Gewalt geführt. Opfer von Gewalt sowie mitbetroffene Personen sollen daher bessere Hilfe bekommen. Der Ständerat hat am Montag eine entsprechende Motion oppositionslos gutgeheissen.
Ständerätin Eva Herzog (SP/BS) verlangt im von allen zwölf Ständerätinnen unterzeichneten Vorstoss ein schweizweites professionelles Beratungsangebot. Dieses soll Opfern von Gewalt und mitbetroffenen Personen während 24 Stunden an sieben Tagen telefonisch und online zur Verfügung stehen.
Die aktuellen Angebote deckten den Bedarf nach Hilfe nur zu bestimmten Zeiten, obwohl ein beträchtlicher Teil der Betroffenen ausserhalb der Bürozeiten Beratung suche, machte Herzog geltend. Sie stützte sich auf die Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.
Der Bundesrat ist einverstanden damit, das Angebot zu verbessern. Die Zuständigkeit für die Errichtung eines solchen Beratungsangebots liege jedoch bei den Kantonen. Wenn diese ein Angebot aufbauen wollten, sei der Bundesrat bereit, eine koordinierende Rolle zu übernehmen, hielt der Bundesrat in seiner Antwort fest.
Die Motion geht an den Nationalrat. Dort haben Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP/SG) und Tamara Funiciello (SP/BE) zwei gleichlautende Motionen eingereicht.