Ostral-Chef zu Energiekrise: Lage bleibt nächsten Winter kritisch
Gemäss Ostral-Chef Lukas Küng bleibt wegen der Energiekrise die Lage weiterhin kritisch. Auch im nächsten Winter kann es zu einer Strommangellage kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch im nächsten Winter kann es zu einem Strommangel kommen, warnt Lukas Küng.
- Der Ostral-Chef sieht diverse Gefahren wie etwa das Wetter oder die französischen AKWs.
Eine Strommangellage konnte im bereits ausklingenden Winter abgewendet werden. Der Füllstand der Stauseen liegt deutlich über dem Mittelwert. Und die Gasspeicher in Europa sind während der Energiekrise ebenfalls weiterhin gut gefüllt.
Doch der Chef der Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen (Ostral) warnt für nächsten Winter vor bleibenden Unsicherheiten. Die Ostral selbst, die dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung unterstellt ist, habe aber keinen Einfluss darauf, sagt Lukas Küng gegenüber SRF.
Gemäss Küng würde ein trockener Sommer oder ein kalter Winter einen wesentlichen Unterschied ausmachen. Ausserdem sei es noch unsicher, inwiefern Europa seine Gasspeicher wieder auffüllen könne. Und auch in Bezug auf die AKWs Frankreichs sieht der Ostral-Chef lauter Fragezeichen. «Es bleibt einfach kritisch», so sein Fazit.
Kontingentierung oder Abschaltungen drohen weiterhin
Diese Faktoren könnten nächsten Winter zu einer Strommangellage in der Schweiz führen. Bei schlecht gefüllten Stauseen und tiefen Temperaturen würde sich die Lage zuspitzen. Die Ostral sähe sich dann gezwungen, die vorbereiteten Massnahmen für die ausserordentliche Lage zu ergreifen. Diese würden von Stromsparappellen über Kontingentierungen bis hin zu Netzabschaltungen reichen.
Ostral-Chef Küng sieht gemäss SRF bei der Kommunikation zwischen den rund 600 Energieversorgern Verbesserungspotenzial. Deswegen sollen angesichts der Energiekrise Treffen zwischen den Verantwortlichen der einzelnen Regionen und Sektoren stattfinden.