Post-Chefin Susanne Ruoff wird das Dossier entzogen
Nachdem Post-Chefin Susanne Ruoff immer mehr unter Druck geraten ist, wird ihr das Postauto-Dossier entzogen. Das teilt Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller mit. Auch die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard findet klare Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Postauto-Skandal wird Post-Chefin Susanne Ruoff das Dossier entzogen.
- Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller will, dass direkt an ihn rapportiert wird.
- Auch die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard meldet sich zu Wort und ist enttäuscht von den Vorgängen.
Gestern noch gab sich Post-Chefin Susanne Ruoff souverän: Fehler seien passiert, das zu Unrecht bezogene Geld werde zurückbezahlt (Nau berichtete). Heute steht sie je länger je mehr unter Druck, sieht sich gar mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Interne Dokumente sollen zeigen, dass sie längst über die Buchhaltungs-Tricks informiert war, und trotz Warnungen nicht handelte (Nau berichtete).
Lückenlose Aufklärung – ohne Ruoff
«Um nach den Vorwürfen der letzten Tage und Stunden die Objektivität der externen Untersuchung zu gewährleisten, werden die mit der Untersuchung beauftragten externen Experten direkt an den Verwaltungsratspräsidenten rapportieren». Das schreibt heute Urs Schwaller in einem Communiqué – er ist der Verwaltungsratspräsident.
Damit wird Susanne Ruoff das Dossier entzogen. Als Vorwarnung an die Adresse von Ruoff können auch die weiteren Worte Schwallers verstanden werden: Er werde aufgrund der Untersuchung zeitnah entscheiden und informieren.
Tadel auch aus dem Bundesrat
Auch die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard fordert eine lückenlose Aufklärung. «Ich bin enttäuscht über die Vorgänge bei Postauto AG», heisst es in einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur SDA vorliegt.
Dem Verkehrsdepartement seien die entsprechenden Unterlagen der involvierten Stellen rasch und vollständig zu unterbreiten. Das Bundesamt für Verkehr und die Post seien daran, die Vorgänge der letzten Jahre aufzuarbeiten.