Radiostudio Bern: Ständerats-Kommission stellt sich hinter SRG
Die Medienkommission des Ständerats hat am Dienstag einen Vorstoss von Beat Vonlanthen abgelehnt. Er wollte die regionale SRG-Vielfalt ins Gesetz schreiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Medienkommission des Ständerats stellt sich hinter den Umzugsentscheid der SRG.
- Die Kommission beantragt der Forderung von Beat Vonlanthen keine Folge zu geben.
- Die Initiative wollte die dezentrale Programmproduktion der SRG im Gesetz sicherstellen.
CVP-Ständerat Beat Vonlanthen wollte die SRG mit einer Änderung des Radio- und Fernsehgesetzes zwingen, ihre regionale Vielfalt zu bewahren. Der entsprechende Artikel sollte geändert werden.
«Die SRG produziert im Bereich Information in der deutschen Sprachregion die audiovisuellen Angebote schwergewichtig am Standort Zürich und die Audioangebote schwergewichtig am Standort Bern.»
In der Romandie sollten die audiovisuellen Angebote schwergewichtig in Genf und die Audioangebote schwergewichtig in Lausanne produziert werden.
Kommission teilt die Meinung der SRG
Daraus wird wohl nichts: Die Ständerats-Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen hat den Vorstoss von Vonlanthen mit 12 zu 1 Stimmen abgeschmettert. Sie akzeptiert, dass die SRG «den Herausforderungen der Digitalisierung verantwortungsvoll Rechnung trägt».
Und weiter: «Ausserdem schätzt sie es, dass die SRG ihre Sparbemühungen insbesondere auf die Infrastruktur und die Administration konzentriert und nicht auf das journalistische Angebot.»
Eine Hand voll Initiativen zum Radiostudio Bern
Die Forderung von Vonlanthen ist die gleiche, welche auch im Nationalrat eingebracht wurde und in der Sondersession nächste Woche debattiert wird. Eingereicht hatten diese CVP-Präsident Gerhard Pfister, Grünen-Präsidentin Regula Rytz, BDP-Präsident Martin Landolt, SP-Vizepräsident Beat Jans und SVP-Präsident Albert Rösti.
Das Ziel der gleichlautenden Initiativen ist, Druck auf die SRG zu machen. Diese hatte im letzten September entschieden, das Radiostudio Bern nach Zürich zu verlegen. SRG-Direktor Gilles Marchand bezifferte das Sparpotenzial auf drei Millionen Franken.
Albert Rösti sorgt sich um Berner Journalisten
Die Gegner kritisieren, dass eine Zentralisierung dem Service Public und speziell den Standort am Politzentrum Bern schade.
Albert Rösti fürchtet, dass künftig die meisten Mitarbeiter aus dem Raum Zürich kommen würden. «Vielfalt bedeutet eben auch, dass Personen aus unterschiedlichen Regionen, mit unterschiedlichen Mentalitäten, mit ihrer regionalen Prägung dazu gehören.»