Rahmenabkommen

Rahmenabkommen: Briten bejubeln Berner Bruch mit Brüssel

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Bern,

Das Rahmenabkommen ist gescheitert. In Deutschland stösst das auf kein positives Feedback. Die Briten zeigen aber Schadenfreude über die Niederlage für die EU.

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Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin und Ursula von der Leyen. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Medien beschwören schon einen «Schweizer Brexit», einen «Schwexit», herauf.
  • Derweil herrscht bei den britischen Medien Schadenfreude.
  • Vor Kurzem schrieben sie noch, dass die «Brüssel-Tyrannen» die Schweiz unter Druck setzen.

War es ein «Schweizer Brexit», also ein «Schwexit» oder eine «weitere blutige Nase» für Ursula von der Leyen? Die Reaktionen im Ausland auf den Abbruch der Verhandlungen über das Rahmenabkommen sind sich nicht einig.

In Deutschland stiess der Entscheid des Bundesrates auf Bedauern. Die «Frankfurter Allgemeine» titelt, dass die Schweiz «an der Brücke nach Europa» säge. Mittel- und langfristig dürfte er Folgen für die Schweiz haben, da die Bilateralen zu erodieren drohen. Dadurch würde der Marktzugang teurer und aufwändiger.

Grenze, Vorarlberg
Trotz der Pandemie nahm die Zahl der Grenzgänger zu. - Keystone

Für den «Spiegel» ist das Verhältnis zwischen der EU und der Schweiz auf einem Tiefpunkt angekommen. Die «Welt» sieht sogar Parallelen zum EU-Ausstieg Grossbritanniens und titelt «Der Schweizer Brexit». «Wie beim Brexit zeigte sich die EU auch bei den Verhandlungen mit der Schweiz am Ende unnachgiebig», so die Zeitung. Trotzdem könne die Schweiz in der Folge mehr als eine Milliarde an die EU zahlen.

Rahmenabkommen
Die Schweiz hatte die Verhandlungen über das Rahmenabkommen einseitig abgebrochen. - dpa

Die «Süddeutsche» erfindet bereits den Begriff «Schwexit». Sie fürchtet eine Erosion der Beziehungen zwischen Bern und Brüssel.

Ganz anders tönt es in Grossbritannien. Die Schweiz sei nicht bereit gewesen, sich für die EU zu verbeugen. Sie wolle keinen «bürokratische Machtübernahme erlauben, die die Souveränität bedrohe», so die «Daily Mail». Die «geschrotteten Gespräche» hätten Ursula von der Leyen nach dem Brexit eine «weitere blutige Nase» verpasst.

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Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson (l) und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Foto: Francisco Seco/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Ähnlich tönt es auch beim «Daily Express»: Die EU würde die Schweiz in einem «feurigen» Statement nach dem Abbruch «anfauchen». Ein Tag zuvor schrieb die Zeitung, dass die «Brüssel-Tyrannen» die Schweiz unter Druck setzen würden. Es wäre die aktuellste «Brexit-ähnliche Schlacht über den Handel».

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