Umwelt

Rechts-Links-Graben bei Nein zur Umwelt-Initiative

Keystone-SDA
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Bern,

Mit einem 69,75-Prozent Nein-Anteil hat laut einer Nachwahlbefragung die Umweltverantwortungsinitiative keine Chance gehabt.

Abstimmung
Am 9. Februar wurde über die Umweltverantwortungsinitiative abgestimmt. (Archivbild) - keystone

Beim deutlichen Nein zur Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen vom 9. Februar hat gemäss einer Nachwahlbefragung vor allem die politische Gesinnung eine Rolle gespielt. Obwohl auf linker sowie auf rechter Seite ähnlich stark mobilisiert werden konnte, erntete die Vorlage fast ausschliesslich im linken Lager Zuspruch.

Mit einem 69,75-Prozent Nein-Anteil habe die Umweltverantwortungsinitiative keine Chance gehabt, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag zur Vox-Analyse zur Nachwahlbefragung. Die Analyse habe einen klaren Graben zwischen den beiden politischen Lagern aufzeigt, insbesondere bei Sympathisierenden der FDP und der Grünen.

Hauptgründe für das Nein seien demnach vor allem Befürchtungen von negativen wirtschaftlichen Konsequenzen für die Schweiz gewesen. Ausserdem sei die Vorlage vielen Abstimmenden zu radikal gewesen.

Ziel der Initiative war, die Lebensgrundlagen zu erhalten und zu schützen. Für wirtschaftliche Tätigkeiten und den Konsum hätten nur noch so viele Ressourcen genutzt werden dürfen, wie die Natur ersetzen kann.

Gegner erkennen Handlungsbedarf

Gemäss der Befragung haben aber auch viele Gegnerinnen und Gegner der Initiative Handlungsbedarf im Umweltbereich erkannt. Sie gewichteten aber die wirtschaftlichen Risiken und Preisentwicklungen stärker.

Die Stimmbeteiligung war mit rund 38 Prozent im langjährigen Vergleich tief. Personen, die sich selbst rechtsaussen einordnen, stimmten mit 52 Prozent am häufigsten ab. Die Stimmenden aus dem Linksaussen-Lager kamen mit 45 Prozent auf die zweithöchste Beteiligung. Am wenigsten nahmen die Stimmberechtigten der politischen Mitte mit 32 Prozent teil.

Dabei war die Vorlage aus Sicht der Stimmbevölkerung durchschnittlich bedeutend. Klar überdurchschnittlich beteiligten sich Frauen und Männer ab 65 Jahren (52 bzw. 59 Prozent). Die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen hingegen beteiligte sich unterdurchschnittlich. Hier gingen nur 28 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer an die Urne.

Hinsichtlich der Geschlechter gab es kaum Unterschiede. Für die Vox-Analyse wurden 3437 Stimmberechtigte im Februar dieses Jahres befragt. Die Studie wurde vom Forschungsinstitut GFS Bern durchgeführt und von der Bundeskanzlei finanziert.

Kommentare

User #3429 (nicht angemeldet)

Ich stimmte auch Nein, weil das Gesetz erst nach der Abstimmung ausgearbeitet wird, haben sie danach freie Hand, und den Wähler steht der Mund offen, da es mit der Abstimmung nur noch wenig zutun hat, und wir wieder einmal mehr angelogen wurden !

User #2541 (nicht angemeldet)

Schweizer sind ja naiv und 70% wählen Mitte Links aber vielleicht wachen ein paar auf

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