Rostiger Paragraph: Knutschverbot in Stalden VS

Sandra Christen
Sandra Christen

Region Visp,

Fertig geknutscht: Die Walliser Gemeinde Stalden hatte genug von küssenden Schülerinnen und Schülern und hat deshalb ein Knutschverbot verhängt. Das Verbot ist jetzt für den «Rostigen Paragraphen» nominiert. Die Verantwortlichen schweigen.

Dieses Bild soll es in Stalden auf dem Pausenplatz nicht mehr geben: Sich küssende Schüler.
Dieses Bild soll es in Stalden auf dem Pausenplatz nicht mehr geben: Sich küssende Schüler. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schule in Stalden VS hat per Hausordnung ein Kussverbot verhängt.
  • Die IG Freiheit hat dieses Verbot für den «Rostigen Paragraphen 2018» nominiert.
  • Der «Rostige Paragraph» zeichnet das unnötigste Gesetz oder den ärgerlichsten Entscheid aus.

Stalden ist eine Walliser Gemeinde mit gut tausend Einwohnern. Sie gehört politisch gesehen zum Bezirk Visp und ist auch eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp. Letzten Sommer haben sich die Gemüter in der überschaubaren Gemeinde erhitzt: Sich liebende Oberstufen-Schüler waren der Grund dafür.

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SVP-Nationalrat Gregor Rutz ist Präsident der IG Freiheit und das hat das Knutschverbot für den Rostigen Paragraphen nominiert. - Nau

Deshalb hat die Schule Stalden auf Anfang Schuljahr 2017 per Hausordnung ein Knutschverbot erlassen, wie die SonntagsZeitung vermeldete. Wörtlich heisst es im Reglement: «Auf dem gesamten Schulareal wird nicht geknutscht.» Wer sich nicht daran hält, riskiert Strafaufgaben oder muss einen Nachmittag lang nachsitzen.

Kein Kommentar

Die IG Freiheit hat dieses Knutschverbot jetzt für den «Rostigen Paragraphen» nominiert. Seit 2006 verleiht die Gruppe diesen Titel jedes Jahr dem unnötigsten Gesetz oder dem ärgerlichsten Entscheid.

Was sagt die Schule in Stalden zu dieser Nomination? Gar nichts! Auf Anfrage von Nau verweist Schuldirektorin Christine Wenger auf Gemeindepräsident Egon Furrer. Dieser sei Mediensprecher der Schule. Doch auch dieser reagiert nicht auf Anfragen.

Eher Fummeln als Knutschen?

Letzten Sommer liess sich Christine Wenger wie folgt zitieren: «Wie hatten mehrere Pärchen, die zwischen den Stundenwechseln und auf dem Pausenplatz ständig geknutscht haben.» Bei einigen sei es nicht beim Schmusen geblieben: «Man muss schon fast vom Fummeln reden. Das hat die Lehrer und die Mitschüler gestört.»

Nebst der Schule in Stalden sind noch vier weitere Organisationen oder Politiker für den Rostigen Paragraphen 2018 nominiert. Die Verleihung findet am 17. Mai in Zürich statt.

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