SVP-Nationalrat Imark kritisiert Hobby-Pilot Alain Berset: «Ein solches Hobby ihres prominentesten Vertreters macht die Klimapolitik der SP unglaubwürdig.»
Bundesrat Alain Berset Klima
Bundesrat Alain Berset während der Bundesratsreise im Juli 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset fliegt als Hobby-Pilot über Frankreich und wird vom Militär abgefangen.
  • Dass ausgerechnet der SP-Bundesrat ein so klimaschädliches Hobby hat, kommt nicht gut an.
  • Bersets politische Gegner sehen die Umweltpolitik seiner SP damit als unglaubwürdig an.
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Gesundheitsminister Alain Berset löste am 5. Juli in Frankreich einen Einsatz der Luftpolizei aus. Dies schreibt sein Department EDI in einer Stellungnahme. Bei einem privaten Flug am Steuer eines gemieteten Sportflugzeugs sei ihm eine «Fehlinterpretation» der Angaben der Luftverkehrskontrolle passiert.

Cessna Flugzeug
Eine Cessna fliegt. (Symbolbild)
Alain Berset
Bundesrat Alain Berset am Filmfestival in Locarno im August 2015.

Der SP-Bundesrat hat also unabsichtlich die Anweisungen nicht befolgt und löste so den Einsatz aus. Die Entscheidung, ein Flugzeug zu mieten und damit zum Spass herumzufliegen, hat Alain Berset allerdings bewusst getroffen. Er miete gelegentlich ein einmotoriges Sportflugzeug, so das EDI.

Schadet der Vorfall der Glaubwürdigkeit von Alain Berset?

Ein Hobby, das nur schwer mit dem Klimaschutz zu vereinbaren ist. Dies ausgerechnet vom höchsten Vertreter derjenigen Partei, die etwa eine Petition gegen Inlandflüge lanciert hat.

SVP-Imark: Alain Berset macht Klimapolitik der SP komplett unglaubwürdig

SVP-Nationalrat Christian Imark witzelt auf Anfrage von Nau.ch über den Vorfall: «Es ist schon sehr speziell und peinlich, wenn ein Regierungsmitglied am Cockpit eines Privat-Fliegers einen Luftwaffen-Einsatz in einem Nachbarstaat auslöst. Womöglich wollte er im Auftrag von Viola Amherd herausfinden, was die Rafale-Jets der Franzosen taugen», witzelt SVP-Nationalrat Christian Imark.

Christian Imark AKW
Christian Imark, SVP-SO, fotografiert während der Sommersession der Eidgenössischen Räte, am 10. Juni 2020 im Nationalrat in einer Ausstellungshalle von Bernexpo in Bern. - Keystone

«Nun aber im Ernst», fügt Imark an. «Berset hatte wohl gute Gründe, seine Pilotenlizenz geheim zu halten. Ein solches Hobby ihres prominentesten Vertreters macht die Klimapolitik der SP komplett unglaubwürdig. Es ist unglaublich, dass die Sozialisten in gemieteten Privatfliegern alleine durch Europa düsen, während sie der hart arbeitenden Bevölkerung das Fliegen mit Klima-Abgaben verunmöglichen wollen.»

Umweltpolitiker der SP reagierten bis anhin nicht auf Anfragen dazu, was sie vom Hobby ihres Bundesrats halten.

Ausländische Medien berichten über Flug-Posse

Auch ausserhalb des Bundeshauses sorgt die «private Affäre», wie Bersets Sprecher die Posse nennt, für heftige Diskussionen. In den sozialen Medien wird bereits über Alain «Bairset» gewitzelt. Auch sonst hagelt es vor allem Häme, während ihn einige verteidigen.

Alain Berset
Michael Frauchiger (SVP-ZH) findet den Fehler von Alain Berset nicht so schlimm, die Geschichte sei langweilig.
SP
Die Glaubwürdigkeit der Klimapolitik von Alain Berset und der SP wird infrage gestellt.
Alain Berset
Auch der Spiegel berichtet über den Einsatz der französischen Luftpolizei wegen Alain Berset.
Alain Berset
Diese User macht sich über Alain Berset lustig.

Und selbst im Ausland sorgt die Flugzeug-Episode des Bundesrats für Schlagzeilen. So titelt etwa der deutsche «Spiegel» online: «Schweizer Innenminister löst Einsatz der französischen Luftpolizei aus».

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