Schweizer Armee

Schweizer Armee will Festungen wieder in Betrieb nehmen

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Wegen der «veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen» nehmen die Schweizer Armee und Luftwaffe stillgelegte Festungen & Militärflugplätze wieder in Betrieb.

Schweizer Armee Festung
Ein stillgelegte Festung in Lavey-Morcles VD. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee will drei vor Jahren zivil umgenutzte Militärflugplätze künftig wieder nutzen.
  • Auch die erneute Inbetriebnahme von stillgelegten Festungen wird geprüft.
  • Diese könnten als Munitions-Lager oder als geschützte Kommunikationsknotenpunkte dienen.

Anfang Monat gab das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bekannt: Die vor Jahren zivil umgenutzten Militärflugplätze in Buochs NW, Mollis GL und St. Stephan BE sollen künftig auch wieder für das Training der Luftwaffe genutzt werden.

Die drei Reduit-Flugplätze sollen kurzzeitig «für Übungen genutzt werden können, unter anderem auch für einzelne wenige Flüge mit Kampfjets». Die Schweizer Armee reagiere mit dieser Dezentralisierung auf die «veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen».

Es gehe darum, Ausweichmöglichkeiten schaffen zu können. Dies, falls die offiziellen Militärflugplätze Payerne VD, Emmen LU und Meiringen BE durch feindliche Attacken unbrauchbar werden würden. Die betroffenen Kantone können bis am 30. April zu den Plänen Stellung nehmen.

Festungen als Minenwerfer?

Kommt es zu einem Rückfall in die Zeiten des Reduits und des Kalten Krieges? Denn gemäss der «NZZ» hatte der Bund dies bis vor kurzem noch als überholtes Konzept bezeichnet.

Doch offenbar soll nun auch bei Festungen ein Umdenken wie bei den Flugplätzen stattgefunden haben.

Denn noch im Mai 2022 sei es für den Bund kein Thema gewesen, Festungsanlagen und Festungsgruppen zu reaktivieren. Das habe damals SVP-Nationalrat Bruno Walliser gefordert.

Aber der Bundesrat hielt damals fest: Der Ukraine-Krieg dauere noch an. Deswegen werde man die Erkenntnisse aus der gegenwärtigen sicherheitspolitischen Lage laufend analysieren.

So erklärte Armee-Chef Thomas Süssli schon Anfang 2023, dass man prüfe, einen Teil der Festungsminenwerfer zu behalten.

Gemäss der Zeitung sollen so die Festungen als Minenwerfer oder als militärische Anlage für andere Zwecke erhalten bleiben.

Parlamentsbeschluss und Aufnahme in Rüstungsprogramm nötig

Zwischen 1960 und 2003 habe die Schweizer Armee 112 12-Zentimeter-Festungsminenwerfer installiert. Dies, um bei einer feindlichen Invasion wichtige Verkehrsachsen und Infrastrukturen wie Flughäfen beschiessen und zerstören zu können.

Demnach seien diese Festungsminenwerfer zwar nach wie vor vorhanden. Doch ein Grossteil davon sei seit Jahren nicht mehr in Betrieb.

Soll die Schweizer Armee stillgelegte Festungen reaktivieren?

Für eine erneute Inbetriebnahme wären ein Parlamentsbeschluss und die Aufnahme in ein Rüstungsprogramm nötig. Die Festungen könnten aber zeitnah als Munitions-Lager oder geschützte Kommunikationsknotenpunkte eingesetzt werden.

Die Schweizer Armee hat offenbar schon entsprechende Vorbereitungen getroffen.

Kommentare

User #2644 (nicht angemeldet)

Hahahahaha was will die schweizer armee???? Hahahahahahahahahahahahahaha was für ein witz!!

User #5075 (nicht angemeldet)

TV-"Experte" FDP Nationalrat Josef Dittli hat sich in den Medien für den Verkauf der Munitionsfabrik Thun stark gemacht, Munition könne eingelagert werden etc, auch Salzmann ist immer gut sich empört zu zeigen, wenn mal wieder Mist gebaut wird. Jeder Soldat weiss um die teils marode Ausrüstung, diese Herren haben nichts getan. Ueli Maurer?? Glaube es liegt also weniger an der polit. Partei als an beträchtlicher Inkompetenz vieler Parlamentarier, die sich ihre Lobbyistengehälter sichern wollen. Streumunition sollte für ein defensives neutrales Land I.O. sein, wenn dieGrossen nicht darauf verzichten ...

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