Schweizer Radio und Fernsehen: Teil des Studios soll in Bern bleiben
Lange gab sich die SRG knallhart – das Berner Radiostudio sollte nach Zürich gezügelt werden. Nun hat Schweizer Radio und Fernsehen Chefin Wappler eingelenkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das SRF-Radiostudio soll nun doch zu grossen Teilen in Bern bleiben.
- Das hat Direktorin Wappler entschieden – in Absprache mit SRG-Boss Gilles Marchand.
Seit 100 Tagen ist Nathalie Wappler SRF-Direktorin. Nun geht sie erstmals in eine kommunikative Offensive. Und überrascht mit der Nachricht, dass die Radio-Flagschiffe «Echo der Zeit» und «Rendez-Vous» weiterhin aus Bern produziert werden sollen.
Über Monate hinweg hatte sich die SRG stur gezeigt und am Zwangs-Umzug an den Leutschenbach festgehalten. Der klare Entscheid des Nationalrats gegen den Umzug hat nun offenbar zu einem Umdenken geführt.
Schweizer Radio und Fernsehen: Auch Inland- und Ausland-Redaktion in Bern
In einem Communiqué erklärt die Medienorganisation, dass die Magazin-Sendungen sowie die Inland- und die Auslandsredaktionen in Bern bleiben «würden». Die Chefredaktion «würde» dann von beiden Standorten aus arbeiten.
Deutlich kommuniziert wird hingegen, dass eine neue Audio-Strategie das Projekt des Umzugs «ersetzen» soll. Diese neue Strategie soll bis Ende September vorliegen.
Das Sparziel von 3 Millionen Franken für den Standort Bern bleibe aber bestehen. Diese Kehrtwende am Leutschenbach werde vom SRG-Verwaltungsrat «vollumfänglich» unterstützt.
Sicher ist: Gerade im Bundeshaus wird seit Monaten gemunkelt, dass Wappler den Umzugs-Entscheid nie wirklich goutiert habe. Sie wurde bei ihrem Amtsantritt aber vor vollendete Tatsachen gestellt. Nun hat sich die Ausgangslage offensichtlich verändert.