SGB warnt vor Verlust der Kaufkraft: Rund 3000 Franken pro Familie
Das Wichtigste in Kürze
- Der SGB will wegen Teuerung und steigenden Krankenkassenprämien höhere Löhne.
- Er geht von einem Kaufkraftverlust von über 3000 Franken pro Familie aus.
- Löhne insbesondere bei billigen Arbeitskräften würden zu langsam steigen.
Die Teuerung und die steigenden Krankenkassenprämien werden vor allem Familien viel kosten. Davor warnt jetzt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB).
Dieser befürchtet wegen der Teuerung und dem prophezeiten Anstieg der Krankenkassenprämien einen Kaufkraftverlust von über 3000 Franken pro Familie. Darum müssten die Löhne generell steigen und auch die Teuerung müsse ausgeglichen werden.
Die Rückkehr der Teuerung mit aktuell über 2 Prozent führe zu einer völlig neuen Ausgangslage. So begründete der Gewerkschafts-Dachverband am Mittwoch seine Forderungen vor den Medien in Bern.
Lohnerhöhungen halten nicht Schritt
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit tiefen und mittleren Einkommen erhielten in den vergangenen Jahren nur bescheidene Lohnerhöhungen.
Mit der 2022 zu erwartenden Jahresteuerung von über 2 Prozent droht ihnen ein Einkommensverlust. Generelle Lohnerhöhungen sind gemäss SGB vor diesem Hintergrund unabdingbar. Ohne Teuerungsausgleich hätten Beschäftigte mit mittlerem Lohn real 1600 Franken weniger Einkommen im Jahr. Für berufstätige Ehepaare mit Kindern würde die Einbusse 2200 Franken betragen.
Mittlere Einkommen vor Prämien-Schock
Der drohende Prämienschock von bis zu 10 Prozent wird nach SGB-Angaben Haushalte mit mittleren Einkommen besonders stark treffen. Diese erhalten kaum Prämienverbilligungen und zahlen oft über 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkasse. Für eine vierköpfige Familie dieser Gruppe würde sich der Prämienanstieg in Zusatzkosten von 1100 Franken niederschlagen.
Befürchten Sie persönlich einen Verlust von Kaufkraft?
Vor diesem Hintergrund fordert der Gewerkschaftsbund Ausgleichsmassnahmen, damit die Kaufkraft Gering- oder Normalverdienender steigt und nicht sinkt. «Die realen Einkommen müssen steigen, damit die Teuerung keine Gefahr für die Berufstätigen darstellt», erklärte SGB-Chefökonom Daniel Lampart gemäss Redetext. Die Produktivitätsgewinne müssten endlich auch bei den Lohnbezügerinnen und -bezügern ankommen.