Simonetta Sommaruga bittet Bevölkerung zum sparsamen Stromverbrauch
Simonetta Sommaruga ist zuversichtlich, dass die Anbieter freiwillig eine Wasserreserve zurückhalten. Die Energieministerin appelliert auch an die Bevölkerung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund bittet Betreiber, freiwillig eine Wasserreserve für den Winter zurückzuhalten.
- Simonetta Sommaruga appelliert an die Betreiber, Verantwortung zu übernehmen.
- Wenn auch die Bevölkerung mithilft, stiegen die Chancen, dass alle genug Strom haben.
In der Schweiz droht im Winter ein Energieengpass. «Wir haben eine aussergewöhnliche Situation», sagt Energieministerin Simonetta Sommaruga gegenüber «SRF». Sie erwähnt dabei den Krieg in Europa, das ausbleibende russische Gas, die vielen abgeschalteten AKW in Frankreich und die Preisexplosion. Deswegen habe der Bundesrat mehrere Massnahmen getroffen.
Eine davon, die am Mittwoch vorgestellt wurde, ist die Wasserkraftreserve. Betreiber können sich freiwillig verpflichten, Wasser in ihren Stauseen zurückzuhalten und werden dafür entgolten. Sie sei zuversichtlich, dass genügend Anbieter dies tun werden.
«Kommen diese Angebote nicht oder sind sie teuer, kann mein Departement Anbieter verpflichten, eine Reserve zu schaffen.» Es könne auch die Preise vorschreiben, so die SP-Bundesrätin.
Es gehe aber letztlich um die Sicherheit der Stromversorgung des nächsten Winters. Der Bundesrat appelliere deshalb an die Betreiber: «Sie sollen jetzt Verantwortung übernehmen, mithelfen und nicht noch versuchen, Profit zu schlagen.»
Simonetta Sommaruga appelliert auch an die Bevölkerung, mit dem Strom sparsam umzugehen. Auf Ratschläge, Brennholz und Kerzen zu besorgen, angesprochen, sagt sie: «Ich habe immer Kerzen zu Hause.»
Das Wichtigste für die Bevölkerung sei es aber, zu wissen, dass der Bundesrat sehr viele Massnahmen aufgegleist habe. Jetzt träten sie in Kraft. «Wenn wir jetzt alle mithelfen beim Sparen, dann können wir die Chance erhöhen, dass es am Ende für alle reicht.»
Neben den Wasserreserven und der Sparkampagne dürfen sanierte Wasserkraftwerke vorübergehend weniger Wasser für Fische übriglassen. Dies sei auf den nächsten Winter befristet, und es würden die Mindestvorschriften für Restwasser eingehalten, rechtfertigt Sommaruga. Und: «Es ist eine Massnahmen, die man jetzt brauchen kann.»