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Ständerat fordert regelmässige Präventionskampagnen gegen Gewalt

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Bern,

42 Prozent der Schweizer Frauen und 24 Prozent der Männer haben bereits Gewalt in Beziehungen erlebt. Der Ständerat fordert per Motion Präventionskampagnen.

Der Bund soll regelmässig Kampagnen führen gegen Gewalt, unter anderem in der Beziehung. Das fordert der Ständerat. (Themenbild)
Der Bund soll regelmässig Kampagnen führen gegen Gewalt, unter anderem in der Beziehung. Das fordert der Ständerat. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/DPA/MAURIZIO GAMBARINI

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit regelmässigen Kampagnen soll der Bund gegen häusliche Gewalt vorgehen.
  • Dies fordert eine Motion des Ständerates, die nun an den Nationalrat geht.

Der Bund soll regelmässig Kampagnen führen gegen häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt und geschlechtsbezogene Gewalt. Der Ständerat hat dazu eine Motion von Marianne Maret (Mitte/VS) angenommen. Hinter der Motion stehen alle 13 Ständerätinnen. Die kleine Kammer sagte am Donnerstag oppositionslos Ja zum Vorstoss.

Nun hat noch der Nationalrat zu entscheiden, dem Motionen mit der gleichen Stossrichtung vorliegen. Die im Ständerat angenommene Motion will, dass der Bund bei der Sensibilisierung für Gewalt die Kantone, Gemeinden und Institutionen einbezieht.

Gemäss einer Sotomo-Erhebung vom vergangenen November hätten 42 Prozent der Frauen Gewalt in der Beziehung erlebt. Bei den Männern seien es 24 Prozent, begründete Maret den Vorstoss. Im Mittel alle zwei Wochen sterbe gemäss Bundesamt für Statistik in der Schweiz jemand infolge von häuslicher Gewalt. Die meisten Opfer sind Frauen.

Präventionskampagnen können helfen

gfs.bern führte eine Befragung bei knapp 4500 Frauen ab 16 Jahren durch. Dabei hätten 22 Prozent angegeben, schon einmal ungewollten sexuellen Handlungen ausgesetzt gewesen zu sein.

Auf die Schweiz hochgerechnet seien das 800'000 Frauen, so die Motion. «Gewalt darf nicht als Schicksal betrachtet werden», forderte Maret.

Regelmässige Präventionskampagnen seien in den Augen der Wissenschaft zentral, um Gewalt zu verhüten und zu bekämpfen. Diese sollten auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtetet werden. Mit der Annahme der Istanbul-Konvention im Jahr 2018 habe sich die Schweiz zu solchen Kampagnen verpflichtet.

Der Bundesrat ist mit dem Auftrag einverstanden. Innenminister Alain Berset sagte, dass eine solche Kampagne könne bis zu 2 Millionen Franken im Jahr kosten. Das hätten die Erfahrungen mit den Kampagnen gegen Aids gezeigt.

Die Motion geht an den Nationalrat.

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