SVP-Blocher findet JSVP-Skandal «unproblematisch!»
Christoph Blocher äussert sich zum Sellner-Skandal der Strategie-Chefin der JSVP – das Treffen sei unproblematisch: «Warum sollten die nicht zusammen reden?»
Das Wichtigste in Kürze
- Der Jungen SVP wird mangelnde Distanz zu rechtsradikalen Gruppen und Personen vorgeworfen.
- Strategie-Chefin Sarah Regez habe sich mit dem Rechtsradikalen Martin Sellner getroffen.
- Christoph Blocher betont: Das Treffen sei unproblematisch – der Skandal liege anderswo.
Immer wieder sorgt die Junge SVP für Negativschlagzeilen: Vor rund zwei Wochen hatte die «NZZ am Sonntag» über angebliche Sympathien der Jungpartei für die rechtsextreme «Junge Tat» berichtet. Kurze Zeit später folgte die Solidarisierung der Aargauer JSVP mit dem rechtsradikalen Aktivisten Martin Sellner.
Übers Wochenende hatte der «Sonntagsblick» schliesslich berichtet, dass sich JSVP-Strategie-Chefin Sarah Regez bereits im Mai 2023 mit Sellner getroffen hatte. Im Fahrwasser dieser Enthüllungen forderten mehrere JSVP-Sektionen den sofortigen Rücktritt der Baselbieterin – entschieden hat die junge SVP noch nichts.
«Papa Blocher» greift ein
Offiziell hatte sich die Mutterpartei nicht zur scheinbar mangelnden Distanz der Jungpartei zu Rechtsradikalen geäussert. Jetzt springt SVP-Doyen Christoph Blocher in die Bresche: In der neuen Folge von «TeleBlocher» nimmt der Alt-Bundesrat zum Sellner-Skandal «seiner» Jungpartei Stellung.
Es sei «überhaupt nichts passiert», erklärt Blocher: «Also scheinbar hat eine Frau jemanden getroffen, der ein Buch darüber geschrieben hat, wie man kriminelle Ausländer endlich rückführen könnte. Und jetzt?»
Blocher ist überzeugt – ähnlich wie Sarah Regez selbst – dass dieses Treffen an und für sich nichts Bemerkenswertes sei. «Warum sollten die nicht zusammen reden?»
Problem soll vertuscht werden
Genau wie JSVP-Parteipräsident Nils Fiechter schiebt auch Christoph Blocher die Schuld auf seine politischen Gegner und die Medien. Die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Migrationspolitik sei allgegenwärtig, erklärt er: «Damit man nicht darüber spricht, sprechen die Medien über die, die einen getroffen hat, der dieses Problem lösen möchte.»
Über allfällige personelle Konsequenzen müsse die Junge SVP selbst entscheiden. «Lasst die doch machen», betont Christoph Blocher. Der SVP-Doyen ist überzeugt: «Im Hintergrund ist das Motiv, die Sauereien im Bereich der Asylpolitik zu vertuschen – namentlich, dass nichts gemacht wird.»
Blocher ist der Ansicht, dass die Jungpartei dieses «Problem» selber lösen müsse. Die Mutterpartei dürfe sich auf keinen Fall in die Angelegenheit hineinziehen lassen.