SVP Präsidium: Mike Egger und Diana Gutjahr kandidieren nicht

Aus zeitlichen Gründen sagen nun auch Mike Egger und Diana Gutjahr ab. Sie wollen nicht fürs Parteipräsidium der SVP kandidieren. Damit kommt es wohl zum Duell.

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Im Falle der Wahl von SVP-Bundesratskandidat Albert Rösti würde sich über jedes Departement freuen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mike Egger und Diana Gutjahr wollen sich nicht als SVP-Präsident zur Verfügung stellen.
  • Kronfavoriten für das Parteipräsidium sind Thomas Matter und Marcel Dettling.
  • An der heutigen Bad-Horn-Tagung wird über die Nachfolge von Albert Rösti diskutiert.

Das Feld der möglichen Kandidaten lichtet sich. Die SVP sucht für Noch-Parteichef Albert Rösti einen Nachfolger. Nun sagen auch die Thurgauer Nationalrätin Diana Gutjahr und der St.Galler Nationalrat Mike Egger ab.

Sie führe zusammen mit ihrem Mann ein mittelgrosses Stahl- und Metallbau Familienunternehmen in Romanshorn TG, so die 35-jährige Gutjahr zu Nau.ch. Seit Herbst ist die Nationalrätin zudem Präsidentin von Stahlpromotion Schweiz, der Dachorganisation der Schweizer Stahl- und Metallbaubranche.

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Diana Gutjahr (r.) will nicht Nachfolgerin von Albert Rösti (l.) werden. - Keystone

Gutjahr will zudem Präsidentin des Schweizerischen Gewerbeverbandes werden. «Als Milizpolitikerin und Unternehmerin ist es mir ein grosses Anliegen, die Zukunft unseres Landes mitzugestalten und insbesondere aktiv an den Rahmenbedingungen für unseren Werkplatz Schweiz zu arbeiten», erklärt die Thurgauerin.

Im Zentrum stünden etwa die Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze und der damit verbundene Wohlstand. «Aus diesen genannten Gründen stehe ich deshalb für eine Kandidatur nicht zur Verfügung.»

Mike Egger steht sein Wahlslogan im Weg

Mike Egger, 27-jährig und seit letztem März SVP-Nationalrat, begründet er seine Absage für eine Kandidatur fürs Parteipräsidium. Schuld ist die Zeit und sein Wahlslogan.

Zwar seien die Rückmeldungen positiv gewesen, als Medien darüber berichteten, dass er sich eine Kandidatur überlege. Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen sei er allerdings zum Schluss gekommen, sich nicht zu bewerben, so der St.Galler zur «AZ».

Das Parteipräsidium erfordere grosses zeitliches Engagement. Das erlaube ihm nicht mehr, sich auf seinen Beruf als Projektsupport der Direktion und Mitglied des Kaders beim Migros-Fleischproduzenten Micarna zu konzentrieren. Das würde auch seinem Wahlslogan «En Büezer für Bern» nicht gerecht werden.

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Mike Egger, Nationalrat SVP spricht sich gegen die Revision des Filmgesetztes aus. - Keystone

Egger will sich jedoch vermehrt im Heimatkanton St.Gallen für die SVP engagieren. National kann er sich vorstellen, sich bei Bedarf im Fraktionsvorstand oder in der Parteileitung zur Verfügung zu stellen. Denn die «Stimme der Jugend» erhalte in der SVP gegenwärtig zu wenig Gehör.

SVP stellt heute in Bad Horn die Weichen

Dies will Mike Egger an der heute stattfindenden Bad-Horn-Tagung thematisieren. Die SVP-Spitze trifft sich am Bodensee, um die Wahlschlappe zu analysieren – und wohl auch, um über die Nachfolge von Parteichef Albert Rösti zu diskutieren.

Bis Sonntag dürften sich die Kandidaten herauskristallisieren, welche sich Ende März an der Delegiertenversammlung in Basel zur Wahl stellen. Nach der Absage von Christian Imark, Magdalena Martullo-Blocher, Thomas Aeschi und nun also Mike Egger und Diana Gutjahr spitzt sich das mögliche Kandidatenfeld auf einen Banker und einen Bauern zu: Den Zürcher Banken-Besitzer und SVP-Kassier Thomas Matter und den Schwyzer Landwirt Marcel Dettling.

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Die SVP-Nationalräte Thomas Matter, Marcel Dettling und Albert Rösti (v.l.). - Keystone

Thomas Matter, Multimillionär und spendabler Financier diverser SVP-Wahlkampffilme, steht für den Wirtschaftsflügel der Volkspartei. Er gilt als Politiker der scharfen Töne und klaren Ansagen – Fähigkeiten, die nach dem gescheiterten Abstecher mit einem gemässigten SVP-Chef mehr denn je gefragt sind, wie etwa die Zürcher SVP fordert. Die Delegierten müssten sich, sollte Matter tatsächlich kandidieren, allerdings fragen, ob ein Banker an der Parteispitze die Wählerschaft mobilisieren kann.

Auch Bauer Dettling wird nachgesagt, in der Sache hart zu politisieren. Er gilt als hemdsärmliger, umgänglicher Toni-Brunner-Typ mit Stallgeruch und stünde in der Tradition der letzten Parteichefs: Hans Uhlmann, Ueli Maurer, Toni Brunner, Albert Rösti – allesamt Bauern oder Agronomen. Auch er will sich erst nach der Bad-Horn-Tagung definitiv festlegen.

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