SVP: Werner Salzmann erklärt verflixte Präsidenten-Suche
Das Wichtigste in Kürze
- Am 22. August wählen die SVP-Delegierten einen neuen Präsidenten.
- Bis anhin kandidieren nur Alfred Heer und Andreas Glarner für das Amt.
- Der Berner SVP-Präsident Werner Salzmann sagt, dieses berge grosse Herausforderungen.
Seit mehr als einem halben Jahr weiss die SVP, dass sie einen neuen Chef oder eine neue Chefin braucht .Doch in der Sünneli-Partei scheint sich kaum jemand um das Amt zu reissen. Bereits vor der coronabedingten Verschiebung der Wahl hagelte es Absagen.
Einer, der sich Ende Januar aus dem Rennen nahm, ist Werner Salzmann. Der Chef der Berner SVP wurde lange als Kandidat gehandelt, erklärte dann aber Nau.ch, die «Priorität» liege nicht bei ihm. Viele seiner Parteikollegen taten es ihm in der Folge gleich.
Übrig geblieben sind nur der Zürcher Alfred Heer sowie Asylchef und Provokateur Andreas Glarner. Ob es wirklich zu einem Zweikampf kommt, steht aber noch in den Sternen.
Im Hintergrund dürfte das Lager um Christoph Blocher nach einem weiteren Kandidaten suchen. Offiziell wird das seitens der Parteispitze und der Findungskommission bestritten.
Auch der ehemalige Favorit Salzmann sagt im Interview: «Das sind primär Behauptungen der Medien. Entscheiden wird sowieso die Delegiertenversammlung.»
Salzmann: «Führungslose SVP schliesse ich aus»
Dennoch wird hinter den Kulissen weiter über Namen spekuliert. Selbst über jenen von Ex-Fraktionschef Adrian Amstutz – auch wenn dieser auf Anfrage sagt, dass er nicht zur Verfügung stehe. «Klar, er könnte das natürlich machen.» Salzmann plädiert aber gegen eine Übergangslösung.
Es gelte jetzt, einen der Kandidaten zu wählen. «Ich schliesse aus, dass die SVP nach dem 22. August führungslos ist», sagt er. Dass sich die Suche dermassen schwierig gestalte, liege an der «grossen Herausforderung» des Amts.
Vorentscheid schon bald – Wahl am 22. August
Bis Ende Woche dürfte die Findungskommission unter Caspar Baader weitere Kandidaten anhören. Am 3. August trifft sich offenbar der Parteileitungsausschuss, um eine Empfehlung abzugeben.
Die Delegierten bestimmen den neuen SVP-Chef dann am 22. August in Basel. «Das Amt ist eine riesige Herausforderung. Jeder muss sich gut überlegen, ob er das mit seinem beruflichen und privaten Umfeld vereinbaren kann.»
Von heute auf morgen werde deshalb kaum jemand zusagen.