Tamara Funiciello (SP) & Co. mobilisieren gegen Femizide
Gewalt gegen Frauen und Femizide nehmen in der Schweiz zu. Dagegen haben linksfeministische Kollektive in Zürich mobilisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Femizide und Gewalt gegen Frauen mobilisieren derzeit linksfeministische Kollektive stark.
- In Zürich wurde am Wochenende gegen Gewalt an Frauen demonstriert.
- Das sei wichtig, weil die Politik zu wenig mache, sagt SP-Nationalrätin Tamara Funiciello.
Alle zwei Wochen wird eine Frau in der Schweiz getötet. Von ihrem Ehemann, Freund, Ex-Freund, Bruder oder Sohn. Solche Tötungen werden Femizide genannt und sie nehmen zu. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid, so das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Linksfeministische Kollektive haben deshalb vergangenen Samstag in Zürich zu einer Demonstration gegen Femizide aufgerufen. Mit dabei war auch Tamara Funiciello, SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP-Frauen.
Ungleiche Gesellschaft Wurzel der Gewalt gegen Frauen
«Es ist sehr wichtig, dass wir auf die Strasse gegangen sind», sagt sie im Interview mit Nau.ch. «Die Politik macht definitiv nicht genug.» Frauen erlebten «eine Gewaltepidemie», sowohl in der Schweiz als auch weltweit.
Die Wurzel des Problems sei die fehlende Auseinandersetzung mit der Geschlechterungleichheit: «Solange wir Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern haben, solange wird es auch geschlechterspezifische Gewalt geben.» In Funiciellos Augen müsste die Gesellschaftsordnung verändert werden.
Insbesondere Männer könnten hier eine besondere Rolle einnehmen, weil sie «anders gehört werden». Von Gesprächen mit anderen Männern bis zur Emanzipation des männlichen Rollenbildes könne viel getan werden. Aber: «Es ist nicht die Aufgabe der Frauen, Männer aufzuklären. Männer können googeln.»
Organisatorinnen wollen auch 2022 demonstrieren
Die Mediensprecherin der Demonstration, Anna-Béatrice Schmaltz, ist zufrieden mit dem Zeichen, das am Samstag gesetzt wurde. «Eine Demo wie heute gibt sehr viel Kraft», sagt sie. Die Schweiz müsse aber noch viel machen, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen.
Ziel sei es, auch nächstes Jahr für solche Kundgebungen zusammenzukommen. «Femizide sind die Spitze eines Gewalt-Eisbergs», so Schmaltz. Dagegen kämpfe eine «riesige Gruppe» an.