Tanja Stadler leitet wieder Taskforce
Die erst kürzlich aufgelöste Taskforce wird wiederbelebt. Auch die Neuauflage wird von Tanja Stadler geleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Taskforce wird nun doch weitergeführt.
- Bund und Kantone haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
- Chefin wird wieder die ETH-Professorin Tanja Stadler.
Erst im März wurde die Taskforce auf eigenen Wunsch aufgelöst. Das Beratungsgremium hiess eigentlich «Swiss National Covid-19 Science Task Force» und war viele Wochen eine bestimmende Instanz des Schweizer Alltags.
Die damalige Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler erklärte schon damals, dass es immer das Ziel war, nicht mehr gebraucht zu werden. Als die Pandemie im Frühling an Schlagkraft verlor, sah man den Zeitpunkt gekommen. Nun ist sie aber wieder zurück: Bund und Kantone lancieren eine Neuauflage.
Tanja Stadler übernimmt wieder die Führung
Es werde ein neues wissenschaftliches Beratungsgremium für die Covid-19 Pandemie eingesetzt, teilen BAG und die Gesundheitsdirektorenkonferenz gemeinsam mit. Eine Vereinbarung mit dem ETH-Rat sei abgeschlossen worden.
So neu scheint das Gremium allerdings nicht zu sein: Den Vorsitz übernimmt erneut Tanja Stadler, 14 Mitglieder aus unterschiedlichen Institutionen und Fachbereichen bilden die neue, alte Taskforce.
Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig der Einbezug von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Krisenbewältigung sei. Auch in der normalen Lage seien Zusammenarbeit und Austausch mit der Wissenschaft für die Kantone wichtig.
Für den Bund sei dies gleichermassen «in der gegenwärtigen Übergangsphase wertvoll». Deshalb soll den Behörden ein wissenschaftliches Beratungsgremium zur Seite stehen.
Taskforce: Eigenständig und ehrenamtlich
Sowohl Bundesstellen wie Kantone soll die Taskforce für Einschätzungen und Analysen zur Verfügung stehen. Sie kann aber auch eigenständig Analysen vornehmen und, wird betont, «die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen». In der Vergangenheit hatte genau dieser Punkt immer wieder zu Reibereien zwischen Behörden und Wissenschaft geführt.
In der Kritik stand die Taskforce auch, weil sie sich ohne offiziellen Auftrag der Politik aus eigenem Antrieb formiert hatte. Ein wenig abgefedert wird dies nun durch den konkreten Auftrag an die Taskforce. Sie soll nicht nur wissenschaftliche Grundlagen und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung stellen. Sondern auch verschiedene Handlungsoptionen aufzeigen.
Das hat die Taskforce an sich schon früher so gehandhabt, brüskierte aber teilweise durch Konfrontation mit Worst-Case-Szenarien. Nun aber soll der Austausch zwischen Wissenschaft sowie Politik und Behörden gestärkt werden, heisst es in der gemeinsamen Mitteilung.
Gleich bleibt bei der Taskforce aber nicht nur Personelles, sondern auch Finanzielles. Eine Finanzierung durch Bund oder Kantone ist nämlich nach wie vor nicht vorgesehen.
Unterstützung erhält das Gremium lediglich auf administrativer Ebene durch den ETH-Rat. Die Taskforce-Mitglieder aber arbeiten gratis, oder wie es offiziell heisst: Sie «stellen ihre Expertise ehrenamtlich zur Verfügung».