Ueli Maurer feiert sein Budget
Ein schöner Tag für den abtretenden Finanzminister Ueli Maurer: Der Nationalrat segnet sein Budget ab und Geburtstag hat er erst auch noch.
Das Wichtigste in Kürze
- Finanzminister Ueli Maurer hat im Nationalrat sein Budget durchgebracht.
- Gleichzeitig feiert er auch noch Geburtstag.
- Das Budget sei «okay», aber: «Wir sind natürlich auch gut!»
Über drei Tage verteilt hat der Nationalrat sich darüber gestritten, wer nächstes Jahr wie viel Geld erhält. Neuneinhalb Stunden dauerte die Debatte übers Budget, doch Finanzminister Ueli Maurer ist am Schluss sehr zufrieden: «Das Budget ist eigentlich in unserem Sinn, das ist okay», schmunzelt der Bundesrat in gewohnter Bescheidenheit. «Und bei der OECD-Besteuerung sind wir nahe daran, das schaffen wir auch noch.»
Parlamentarischer Schongang für Geburtstagskind Maurer?
Tatsächlich hat der Nationalrat praktisch nichts am Budget geändert. Maurer freut sich gleich doppelt, schliesslich ist heute auch noch sein 72. Geburtstag: «Ich habe gerne politische Diskussionen!»
Die pflegliche Behandlung für den zurücktretenden Bundesrat wäre denn auch ein passenderes Geburtstagsgeschenk als vor zwei Jahren. Zum runden Geburtstag stürmten Ballon-bewehrte Gratulanten den Saal und sangen trotz Corona-Restriktionen lauthals «Happy Birthday». Maurer war peinlich berührt und hätte lieber darauf verzichtet.
Schon an den vorangehenden Debatten-Tagen fiel auf, dass Maurer von allen Seiten kaum kritisiert, sondern für seinen Einsatz gelobt wurde. Am Geburtstag kann es also nicht gelegen haben. Aber vielleicht daran, dass er als «lahme Ente», als bereits zurückgetretener Politiker, eh nichts mehr auszurichten hat? Weder noch, ist Maurer überzeugt: «Wir sind natürlich auch gut!»
Keine Gefühlsduseleien: Jetzt startet Maurer durch
Das Budget sei immer «knapp auf dem Schlitten» gewesen, aber auch die Zukunft sieht Maurer weniger düster als auch schon. Die Finanzpläne der nächsten Jahre sähen Defizite vor, aber die Schuldenbremse werde man einhalten müssen: «Das wird man schaffen.»
Allerdings ohne Sparfuchs Maurer, denn bald steht sein letzter Auftritt vor dem Parlament an. Für ihn kein Grund für Trübsal: «Nein, im Gegenteil, ich freue mich darauf und habe viel Power für etwas Neues.» Die letzten paar Mal geniesse er es jetzt noch, «aber danach geht es dann erst recht los.»