Nationalrat singt Ueli Maurer zum Geburtstag ein Ständchen
Bundesrat Ueli Maurer feiert heute seinen 70. Geburtstag. Gratulationen und Gesang gibts trotz Coronavirus aus allen politischen Lagern.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Ueli Maurer wird heute 70 Jahre alt.
- Im Parlament wurde er trotz der Corona-Situation mit Gesang und Ballonen überrascht.
- Maurer ist der älteste amtierende Bundesrat.
Happy Birthday, Herr Bundesrat! Mitten in der Corona-Pandemie feiert SVP-Magistrat Ueli Maurer heute seinen 70. Geburtstag.
Der Zürcher Politiker wird deshalb im Bundeshaus von Freund und Feind mit Gratulationen und hunderten Ballonen bedacht. Auch SP und Grüne haben für einmal kein Problem mit patriotischen Symbolen.
Geburtstagsständchen für Ueli Maurer trotz Corona
Nach einem Auftritt im Saal marschieren Politiker zu seinem Pult und der gesamte Nationalrat singt ihm ein Geburtstagsständchen. Längst nicht alle tragen dabei eine Schutzmaske. Die Maskenpflicht im Bundeshaus bleibt löchrig.
Die Überraschungsparty zu Ehren des Bundesrats wird für Diskussionen sorgen. Eine kleine Blaskapelle im Ständerat löste bei Epidemiologen schon gestern grosses Befremden aus.
Auf Twitter kassieren Politiker, welche das Video teilen, bereits einen regelrechten Shitstorm.
GLP-Nationalrat Martin Bäumle, der im Parlament als Corona-Papst gilt, findet die Aktion noch okay. So etwas müsse bei einem runden Geburtstatg eines Bundesrats Platz haben.
Dennoch habe das Parlament eine Vorbildfunktion und müsse bei solchen Anlässen besonders zurückhaltend sein. Die Blasmusik-Kapelle im Ständerat sei «unverantwortlich», kritisiert er und schüttelt den Kopf.
Maurer jedenfalls genoss die Auflockerung und die Standing Ovation im politischen Alltag sichtlich.
Ueli Maurer: Vom Polter-Präsidenten zum Staatsmann
Sicher ist: Mit 70 Jahren ist Maurer der älteste amtierende Bundesrat. Bereits in der letzten Legislatur gab es immer wieder Gerüchte um einen baldigen Rücktritt.
Doch der frühere SVP-Präsident fühlt sich als Kassenwart der Eidgenossenschaft pudelwohl. Gerade in der Corona-Krise warnt er wöchentlich davor, zu viele Schulden zu generieren.
Während er sich über die Jahre hinweg vom Polter-Präsidenten zum Staatsmann gewandelt hat, provoziert er gerne weiterhin.
Entgegen der Mehrheit der Landesregierung macht er etwa keinen Hehl daraus, dass ihm die Corona-Einschränkungen zu weit gehen. Vor einem allfälligen Gang in den Ruhestand, will Ueli Maurer wohl den Staatshaushalt ins Lot bringen.
Wie alt er dannzumal ist, dürfte ihm egal sein. Denn Maurer gilt im Bundesrat als Sportskanone. So soll er etwa regelmässig mit dem Fahrrad nach Bern radeln.