Ueli Maurer fordert günstige Energie und höhere AHV-Beiträge
Ex-Finanzminister Ueli Maurer sagt im Interview, wo nach dem Wahlsieg seiner SVP die Reise hingehen soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Alt Bundsrat Ueli Maurer fordert von der SVP, das gute Wahlresultat zu stabilisieren.
- Bei der Energiepolitik brauche es zusätzliche Massnahmen für die kommenden Winter.
- Hart werde es bei der AHV: Nur höhere Beiträge und längeres Arbeiten könnten helfen.
Die grosse Gewinnerin der Wahlen 2023 ist klar die SVP. Aber das ist ja nur der Anfang: Jetzt geht es erst richtig an die Arbeit. Diesbezüglich hat alt Bundesrat Ueli Maurer klare Vorstellungen.
Themen bewirtschaften
Seine Partei müsse in den nächsten Jahren die Resultate stabilisieren: Vor allem in den Kantonen, bei der Basis.
Denn Erfolg hänge immer mit der Basis zusammen, so Maurer. «Das ist Knochenarbeit, die richtigen Themen bewirtschaften und hartnäckig auch auf Lösungen drängen.»
Klartext spricht Maurer auch bei den anstehenden Aufgaben, die es zu lösen gelte, Dabei geht der ex-Finanzminister mit seinen ehemaligen Gschpänli hart ins Gericht: «Die Energiepolitik ist gescheitert», sagt er unmissverständlich.
Drohender Energiemangel: Prädikat «ungenügend»
Es brauche rasch Lösungen für den nächsten und übernächsten Winter. Es brauche genügend Energie, und: «Diese Energie muss günstig bleiben.»
Wie genau dies bewerkstelligt werden soll, sagt Maurer zwar nicht, Aber: «Das was jetzt auf dem Tisch liegt, reicht dafür nicht.» Das klingt nach Nachsitzen für den Energieminister, also Maurers Nachfolger im Bundesrat, Albert Rösti.
Maurer zur AHV: «Höhere Beiträge und längere Lebensarbeitszeit»
Bei den Sozialwerken sieht Ueli Maurer ähnlich schwarz. «Das wird harte Auseinandersetzungen geben in den nächsten Jahren.» Sowohl AHV wie zweite Säule müssten stabilisiert werden.
«Das wird nur gehen mit höheren Beiträgen und einer längeren Lebensarbeitszeit.» Damit spricht Maurer gleich selbst heisse Eisen an. Höhere Beiträge zu zahlen, dürfte weder bei Arbeitgebern noch bei Arbeitnehmern auf Begeisterung stossen.
Die Lebensarbeitszeit verlängern könnte man durch früheren Berufseintritt oder höheres Rentenalter. Weibelt Maurer also gegen überqualifizierte Akademiker und Frührentner? Oder für weniger Dienstpflicht und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Denn auch Militärdienst und Kindererziehung verkürzen die Lebensarbeitszeit.