Ueli Maurer schiesst gegen Eingebürgerte – und erntet Saures
Ueli Maurer sorgt erneut für Stirnrunzeln. Seine Aussagen über Eingebürgerte und seine Lobhudeleien für Wladimir Putin erzürnen die politischen Gegner.
Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Maurer kritisiert Eingebürgerte und lobt Putin.
- Maurer warnt vor einem Identitätsverlust durch Einbürgerung.
- Die Aussagen des alt Bundesrats sorgen für Kritik.
Alt Bundesrat Ueli Maurer sorgt mal wieder für Wirbel. In einem neuen Interview schiesst er gegen Eingebürgerte und lobt Russen-Präsident Wladimir Putin. Dafür hagelt es für den 73-Jährigen nun Kritik.
Die Schweiz werde wegen der hohen Einbürgerung «dement», sagt Maurer der «Weltwoche». «Das macht mir Sorgen, wir vergessen unsere Geschichte.» Durch die Migration gehe das Bewusstsein für die Schweizer Geschichte verloren.
«Verlieren unsere Identität»
Er kritisiert insbesondere die Folgen der Einbürgerung von «sehr vielen Leuten». Das habe auch Auswirkungen auf die Wählerschaft. Es komme zu Entscheiden, «die nicht mehr so sind, wie wir sie gekannt haben».
Und weiter: «Das Gefährliche ist, dass wir ein bisschen unsere Identität verlieren», so der SVP-Politiker.
SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zeigt sich über diese Aussage schockiert. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt er: «Ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, dass die SVP immer noch weiter sinken kann.» Mit dieser Aussage mache der alt Bundesrat bei einer «Entmenschlichung» von Menschen mit Migrationshintergrund mit.
Ueli Maurer schwärmt von Treffen mit Wladimir Putin
Weiter erzählt Ueli Maurer im «Weltwoche»-Interview über ein früheres Treffen mit Wladimir Putin – und kommt ins Schwärmen. Er habe Putin als sehr angenehmen Gesprächspartner in Erinnerung, es habe ein «wunderbares Essen» gegeben.
Weiter verbreitet Maurer das Kreml-Narrativ, dass man Russlands Sorgen um die Sicherheit ernst nehmen müsse. Zudem kritisiert er die Sanktionen gegen Russland, die Maurer noch als Bundesrat bereits abgelehnt habe.
Auch den chinesischen Präsidenten Xi Jinping lobt er. Schliesslich habe dieser Millionen aus der Armut geholt.
FDP-Ständerat Andrea Caroni kontert in der «Aargauer Zeitung»: «Wer Kriegsfürsten (Putin), Diktatoren (Xi) und Putschisten (Trump) huldigt, leidet offenbar auch an Geschichtsvergessenheit.»
Und Mitte-Präsident Gerhard Pfister sagt, diese Verehrung lasse auf ein selektives Geschichtsverständnis von Ueli Maurer schliessen.
SVP-Exponenten halten sich mit Kritik zurück
Aus der SVP gibt es niemanden, der öffentlich Kritik an ihrem ehemaligen Bundesrat äussern will. Kritische Stimmen gibt es nur hinter vorgehaltener Hand.
Kritisiert wird Maurer von SVP-Exponenten etwa für die Verehrung von Chinas Präsident Xi Jinping.
Schliesslich habe dieser mit seiner Zero-Covid-Strategie die strengsten Lockdowns der Welt verhängt. Währenddessen inszeniert sich Ueli Maurer als Kritiker der Corona-Massnahmen. Für viele ist das ein Widerspruch.