Ueli Maurer versuchte Credit Suisse zu stabilisieren
Ex-Finanzminister Ueli Maurer wurde in Bezug auf seine CS-Handhabung kritisiert. Seine Handhabung mit der Bank habe einen Grund gehabt, so der SVPler.
Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Maurer wehrt sich gegenüber der Kritik zur Handhabung der Credit Suisse.
- Der SVP-Bundesrat war laut CH-Media-Recherchen mit der Krisen-Bank in Kontakt.
- Seine Kritiker hätten keine Ahnung, wie die Finanzpolitik ablaufe.
Alt-Bundesrat Ueli Maurer steht wegen seines Handelns bezüglich der Credit Suisse in der Kritik. Der ehemalige Finanzminister war auch während der Sondersession zur Bankenkrise ab und zu Thema: Die Linken und auch die FDP kritisierten, der SVPler habe das Ausmass der CS-Krise verkannt.
Doch das scheint nicht zu stimmen: Informationen von CH Media zufolge, traf sich Maurer im Oktober mehrmals mit dem Präsidenten der Schweizer Nationalbank, Thomas Jordan und Marlene Amstand, der Präsidentin der Finanzmarktaufsicht.
Credit Suisse musste Ueli Maurer Notkonzepte vorlegen
Thema der drei Parteien war das «Worst Case»-Szenario, der Untergang der Credit Suisse also. Abwicklung, Zwangsverkauf, und Einstieg der SNB wurden besprochen. Die CS musste Notkonzepte vorlegen und Maurer veranlasste die Ausarbeitung einer Sanierungsverfügung.
Gegenüber «Tele Züri» sagte Maurer beim Sechseläuten Talk: «All jene, welche diese Kritik anbringen, kommen hinten und vorne nicht draus und haben keine Ahnung, wie die Finanzpolitik und das Bankengeschäft ablaufen.»
Es sei schade, dass es mit der CS so weit gekommen sei. Man hätte es vielleicht korrigieren können. «Angefangen haben die Probleme schon vor Jahren.» Er habe die Entwicklung eng begleitet und noch andere Ideen gehabt, «aber es braucht dafür immer Mehrheiten».
Der Gesamtbundesrat war über die Gespräche mit der CS und der Finma nur summarisch informiert, sagte Ueli Maurer gegenüber CH Media am Rande des Sechseläutens. Immer wieder gelangten Anträge des SVP-Bundesrates zu den Corona-Massnahmen, denen er kritisch gegenüberstand, an die Öffentlichkeit.
Wenn die Informationen zu CS an die Öffentlichkeiten gelangt wären, hätte dies einen «Bank Run» zur Folge gehabt. Dazu äusserte sich Maurer am Montag nicht gegenüber dem Schweizer Medienunternehmen, betonte aber, dass es einen Grund für einen berühmte und stark kritisierten Satz im Dezember gehabt habe. Damals sagte er: «Man muss die CS jetzt einfach ein Jahr oder zwei in Ruhe lassen.»