Credit Suisse: Rohner soll in Zunft nicht mehr willkommen sein

Strafen für das Top-Management der Credit Suisse fordern nach dem Untergang Politiker von rechts und links. Bestraft werden Urs Rohner, CS-Chef von 2011 bis 2021, und Walter Kielholz, Chef von 2002 bis 2009, nun tatsächlich. Aber nicht so, wie man es sich in Bundesbern wohl vorgestellt hat, sondern auf Zürcher Art: Die beiden sind beim diesjährigen Sechseläuten bei ihrer Zunft nicht willkommen. Dies berichtet das Finanzportal «Inside Paradeplatz».

Man würde es nicht akzeptieren, wenn die beiden Spitzenbanker nach dem Untergang der Credit Suisse am Anlass auftauchen würden. Dies haben mehrere Mitglieder der Zunft zur Meisen klargemacht. Zunftmeister Gustav von Schulthess, ein ehemaliger Spitzenarzt des Universitätsspitals Zürich, bestätigt dies gegenüber dem Portal aber nicht. Das Thema solle innerhalb der Zunft und nicht in der Öffentlichkeit besprochen werden.

Die Politiker in Bern werden sich mit dieser Strafe wohl kaum zufrieden geben. «Inside Paradeplatz» aber beschreibt sie als «viel schmerzhafter als alle Regulatorien, Debatten und Headlines zusammen». Zürichs Elite verstosse seine Kinder.

Am Samstag wird das Sechseläuten mit den Bällen der Zünfte eingeläutet, am Sonntag findet der Kinderumzug statt. Das Highlight, der Umzug und das Verbrennen des Bööggs, folgt dann am Montag.

Kleiner Trost für die Herren Rohner und Kielholz: Sergio Ermotti, der Chef der neuen Super-UBS, wird wohl auch nicht am Sechseläuten dabei sein. Der Banker war 2013 bereits als Bankenchef und 2022 als Chef von Swiss Re als Ehrengast dabei. Auf der diesjährigen Liste der Ehrengäste fehlt er aber.