Ukraine Krieg: Hier trifft Irène Kälin Wolodymyr Selenskyj
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Politikerinnen und Politiker besuchten heute die Ukraine.
- Aus Sicherheitsgründen durften keine Bilder des Besuchs in Echtzeit gesendet werden.
- Russland würde auch westliche Polit-Persönlichkeiten als Kriegsopfer in Kauf nehmen.
Auf Einladung des ukrainischen Parlamentspräsidenten ist eine Schweizer Delegation mit höchster Schweizerin Irène Kälin heute nach Kiew gereist. Am Mittwochabend hat Kälin den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Seine Pressestelle veröffentlichte Bilder der Gespräche, über deren Inhalt bislang noch nichts bekannt ist.
Mit am Tisch sassen Vertreter aus Rumänien und Nordmazedonien. Zudem waren EU-Politiker, unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zugeschaltet.
Die Bundespolizei, das Fedpol, hatte von der Reise abgeraten, verriet die Grüne Politikerin gegenüber dem «Blick». «Sie haben bewusst gesagt, dass sie nicht mitkommen wollen», so Kälin weiter. Die Schweizerinnen und Schweizer werden also von ukrainischen Sicherheitskräften, nicht vom Fedpol, beschützt.
Die höchste Schweizerin habe Respekt vor den Szenen, auf welche sie stossen könnte, sagte sie im Vorfeld. «Ich erschaudere schon bei den Bildern», sagte Kälin gestern Nachmittag zu «SRF». In ihrer Funktion jedoch sei es «nicht mehr als anständig und recht zu gehen». Die beiden Städte sind Tatorte für Krieg- und Völkerrechtsverletzungen wie Folter, Hinrichtungen und Vergewaltigungen, auch von Zivilistinnen und Zivilisten.
Ukrainische Armee bleibt vorsichtig
Begleitet wurde Kälin von SP-Fraktionschef Roger Nordmann, EVP-Politiker Nik Gugger und SVP-Mann Yves Nidegger. Auch mit dabei waren der Schweizer Botschafter für die Ukraine und der ukrainische Botschafter für die Schweiz. Nach der Ankunft in Polen wurde auf den Nachtzug umgestiegen.
Der ukrainische Parlamentspräsident, Ruslan Stefantschuk, äusserte sich gegenüber den Medien zum Besuch der Schweizerinnen und Schweizer. Es sei viel mehr als ein Zeichen der Solidarität, sondern mutig, hergekommen zu sein. Stefantschuk nannte den Besuch auf ein deutliches Zeichen der Unterstützung.
Ein Journalist von «Blick» reiste mit, wie das News-Portal heute Morgen berichtete, nebst zwei anderen Medienschaffenden des «SRF» und der Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». «Blick TV» wurde aus Sicherheitsgründen von der ukrainischen Armee gebeten, die Bilder mit zwei Stunden Verspätung zu senden.
Denn Russland hat erst kürzlich mit Angriffen auf Kiew gedroht, die auch westliche Politikerinnen und Politiker treffen könnten. Es sei «nicht unbedingt ein Problem», wenn diese umkämen, sagte der Verteidigungsminister Sergei Schoigu.
«Nein, ich habe keine Angst davor, dass mich die Ukraine bei diesem Besuch zu Propagandazwecken ‹missbraucht›» schrieb Irène Kälin im «Blick». «Ich habe auch keine Angst um meine Sicherheit.»