Viola Amherd (CVP) in Rechtsstreit wegen Mietvertrag
Das Wichtigste in Kürze
- Die Walliserin Viola Amherd gilt als Kronfavoriten für die Leuthard-Nachfolge.
- Der «Walliser Bote» berichtet nun über eine heikle Rechtsstreitigkeit.
Für viele Politiker und vor allem Politikerinnen ist klar: Zur Nachfolge von Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard braucht es zwei Frauen. Die FDP stellt seit gestern mit Karin Keller-Sutter eine Kandidatin. Nicht so die CVP: Kronfavoritin Viola Amherd ziert sich.
Bis am 25. Oktober hat die Brigerin noch Zeit, ihre Kandidatur anzumelden. Doch nun, in der heissen Phase, wird ein verworrener Rechtsstreit um die Politikerin publik. Gemäss dem «Walliser Boten» schuldet sie einem Mieter 252'468 Franken.
Zu viel Miete bezahlt?
Hintergrund: Die Amherd-Erben, welche von der Politikerin vertreten werden, vermieten der Firma Alpiq InTec seit 1985 mehrere Immobilien – unter anderem in Glis und Lax. Seit dem Tod von Albert Amherd im Jahr 1999 verwalte seine Tochter Viola die Erbengemeinschaft, heisst es im Bericht.
Seit der Jahrtausendwende gehe es dabei um rund 7000 Franken pro Monat. In den nächsten Jahren änderten sich die Firmenstrukturen massiv, gemäss der Zeitung blieb aber das Mietverhältnis bestehen.
2014 will die Firma dann festgestellt haben, dass man über Jahre viel zu viel Miete bezahlt habe. Dabei beruft sich Alpic InTec auf einen angeblichen Mietvertrag vom Januar 2006, der rund 2600 Franken weniger Miete vorsehe.
Amherd: «Das ist lange zurück»
Der Fall ist nun vor Gericht hängig. Die Firma fordert von den Amherd-Erben eine Viertelmillion Franken plus Gerichtskosten ein. In einer schriftlichen Stellungnahme schreibt Amherd der Zeitung, der neue Mietvertrag sei von ihrer Seite nie unterzeichnet worden. «Die Detailverhandlungen weiss ich jedoch nicht mehr. Das ist zu lange zurück.»
Die Parteileitung der CVP Schweiz hat Amherd bis anhin nicht über die Rechtsstreitigkeit informiert. Das werde sie erst tun, falls sie sich als Bundesratskandidatin zur Verfügung stellt. Eine solche «Zivilrechtsstreitigkeit» sollte keinen Einfluss auf politische Mandate haben, so Amherd weiter.